Revival «Lüthi und Blanc» kommt zum 20. Jubiläum wieder

Von Fabian Tschamper

10.10.2019

Die Schweizer Familien-Soap flimmerte am 10. Oktober 1999 zum ersten Mal über die Bildschirme zuhause. Die Serie kann nun abermals angesehen werden – ein Stück Nostalgie.

Die «Schoggi»-Soap bediente sich an allen Klischees einer klassischen Seifenoper. Das Schicksal der Familien rund um den Schokoladenfabrik-Patron Jean-Jacques Blanc (Hans Heinz Moser) musste sich gegen den intriganten Banker und unehelichen Sohn, Michael Frick (Gilles Tschudi), behaupten.

Neben den beiden grossen Namen im Schweizer Schauspiel fanden auch andere den Weg in die Serie: Martin Schenkel steuerte nicht nur den Titelsong bei, sondern spielte den Charakter Steve Meier bis zu seinem Tod im Jahr 2003. Seine Frau Maja (Tonia Maria Zindel) leitete mit ihm die Calvados-Bar. Nach Schenkels Tod übernahm Roeland Wiesnekker den Part des Steve Meier, was vielen Zuschauern sauer aufstiess. Wiesnekker war allerdings damals schon ein begnadeter Schauspieler.

Martin Schenkel erlangte schweizweite Bekanntheit durch seine Rolle als Flip in der Sitcom «Fascht e Familie». Schenkel war ein Ausnahmekönner, denn auch in der Musik durfte er grosse Erfolge verzeichnen: Er nahm zwei poppige Rock-Alben auf. Seine bekannteste Single dürfte dabei «Day Off» gewesen sein. Der Schauspieler und Musiker verstarb am 26. März 2003 an den Folgen seines Hirntumors.

Weitere bekannte Gesichter in «Lüthi und Blanc» waren Beat Schlatter als Calvados-Stammgast Willi, Viola Tami als Lotta Waser und Mathias Gnädinger, der die Rolle des Bauern Ruedi Egger verkörperte.

Auch unzählige Gaststars fanden ihren Weg in die «Schoggi»-Soap: Filippo Leutenegger, Nella Martinetti, Moritz Leuenberger, Patricia Boser, Kurt Aeschbacher, Beni Thurnheer und sogar Pierre Brice hatten ihre Gastauftritte bei «Lüthi und Blanc».

Die Rückkehr einer beliebten Show

SRF bringt «Lüthi und Blanc» nun zum 20. Jubiläum wieder zurück. Die erste Folge ist hier abrufbar – weitere folgen. Die Serie wurde in den 1990er-Jahren grösstenteils im Studio in Glattfelden gedreht. Über 30 verschiedene Dekors kamen in der ehemaligen Spinnerei zum Einsatz. Die «Villa Blanc» und die «Calvados-Bar» sind indes reale Orte, die sich in Zürich befinden.



Während der über 200 Folgen behandelte die Serie ausserdem Themen, die für die Neunziger ziemlich fortschrittlich gewesen sein dürften. Beispielsweise war Junganwalt Thomas Lüthi (Benjamin Fueter) in einer homosexuellen Beziehung mit Lucky Schmid (Bernhard Michel) und jene könnte dem Zuschauer damals womöglich Akzeptanz gelehrt haben. Zudem behandelte die Soap Rassismus, Drogenmissbrauch, Prostitution, Inzest oder auch Polygamie.

Am Rande: Einen seiner ersten Auftritte bei «Lüthi und Blanc» als Schauspieler überhaupt hatte Joel Basman. Der mittlerweile hoch geschätzte Schweizer Mime spielte dort im zarten Alter von 14 Jahren das Schlitzohr Zizou.

Die Serien-Highlights im Oktober
Zurück zur Startseite