Im Dezember 1976 trafen sich Alice Schwarzer (rechts) und Romy Schneider zu einem langen Gespräch in Köln.
Am 23. September wäre Romy Schneider (links, mit Alice Schwarzer) 80 Jahre alt geworden. Die Doku «Ein Abend mit Romy» blickt zurück auf das Leben der Schauspielerin.
Im Mai 1982 verstarb Romy Schneider in Paris. Die genauen Umstände ihres Todes sind bis heute rätselhaft.
Ende der 50er-Jahre wurden Romy Schneider und der damals noch unbekannte Alain Delon ein Paar.
Die meist beschimpfte Frau – ganz privat
Im Dezember 1976 trafen sich Alice Schwarzer (rechts) und Romy Schneider zu einem langen Gespräch in Köln.
Am 23. September wäre Romy Schneider (links, mit Alice Schwarzer) 80 Jahre alt geworden. Die Doku «Ein Abend mit Romy» blickt zurück auf das Leben der Schauspielerin.
Im Mai 1982 verstarb Romy Schneider in Paris. Die genauen Umstände ihres Todes sind bis heute rätselhaft.
Ende der 50er-Jahre wurden Romy Schneider und der damals noch unbekannte Alain Delon ein Paar.
Im Jahr 1976 trafen sich Romy Schneider und Alice Schwarzer zu einem langen Gespräch. In der hervorragenden Dokumentation erinnert sich die «Emma»-Gründerin an die Schauspiellegende.
Es war ein ungewöhnliches Treffen, damals im Dezember 1976, und nur allzu gern hätte man Mäuschen gespielt: Romy Schneider, 38 Jahre alt, und die vier Jahre ältere Alice Schwarzer trafen sich zu einem Interview in Köln. «Wir sind die beiden meistbeschimpften Frauen Deutschlands», stellte Romy Schneider ungerührt fest.
Schwarzer stand damals kurz vor Gründung der Zeitschrift «Emma». Romy Schneider hatte ihrer deutschen Heimat den Rücken gekehrt und lebte in Frankreich, wo sie Jahre nach den «Sissi»-Filmen eine zweite Karriere machte als Grand Dame des französischen Kinos. Aus der Begegnung, die eine Nacht lang dauerte, machte Schwarzer später ein Buch. Für die hervorragende Dokumentation «Ein Abend mit Romy», erstmals im TV ausgestrahlt bei ARTE, von Patrick Jeudy kommentiert Alice Schwarzer nun die Tonbandaufnahmen.
«Meine Mutter hat mit Hitler geschlafen»
Offen wie selten spricht Romy Schneider über ihre Kindheit und Jugend, über ihre Mutter und deren Verhältnis zu Adolf Hitler («Meine Mutter hat mit Hitler geschlafen», habe ihr Schneider im Vertrauen gesagt, so Schwarzer) und den Hass der Deutschen, der ihr nach dem Weggang nach Frankreich entgegenschlug.
Man habe sie als «deutsches Nationalgut» missbraucht, stellt sie frustriert fest. Schwarzer und Schneider führten ihr Gespräch damals auf Französisch. Nur wenn Romy wütend wurde, wechselte sie ins Deutsche. «Sie war ein extrem zerrissener Mensch», erinnert sich Alice Schwarzer.
Gezeigt werden auch mehrere Filme
Arte zeigt die Dokumentation im Rahmen einer kleinen Reihe über Romy Schneider, die am 23. September 80 Jahre alt geworden wäre. Bereits um 20.15 Uhr zeigt der Sender den Film «César und Rosalie» von Claude Sautet aus dem Jahr 1972. Am Folgetag stehen um 20.15 Uhr «Eine einfache Geschichte» (1978) und um 22.00 Uhr «Gruppenbild mit Dame» (1977) auf dem Programm.
«Ein Abend mit Romy» läuft am Sonntag, 16. September, um 22.00 Uhr auf Arte. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung (sowie auch die Filme mit Romy Schneider) bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Romy Schneider: «Meine Mutter hatte ein Verhältnis mit Hitler»
Romy Schneider: «Meine Mutter hatte ein Verhältnis mit Hitler»
Zu ihrer Mutter Magda (links) hatte die 1938 in Wien geborene Romy Schneider ein sehr schwieriges Verhältnis.
Für die TV-Dokumentation «Ein Abend mit Romy» auf Arte am 16. September macht die Feministin Alice Schwarzer ein Interview mit Schneider aus dem Jahr 1976 öffentlich. Schwarzer brachte 1998 ihr Buch «Romy Schneider - Mythos und Leben» heraus.
In dem Interview mit Schwarzer zeigte sich Romy Schneider felsenfest davon überzeugt, dass ihre Mutter mit Adolf Hitler sexuell verkehrt habe.
Auch die problematische Beziehung zu ihrem Stiefvater Hans Herbert Blatzheim (Mitte) wurde in dem Interview thematisiert. In dem Gespräch mit Schwarzer offenbarte Schneider, dass «Daddy Blatzheim», wie sie ihren Patron nannte, ihr nachgestellt und mehrmals versucht habe, sie zu vergewaltigen.
Geboren wurde Romy als Rosemarie Magdalena Albach Schneider 1938 in Wien.
In den Jahren 1955 bis 1957 gelang Romy Schneider in der Rolle der Kaiserin Elisabeth an der Seite von Karlheinz Böhm mit der Sissi-Trilogie der internationale Durchbruch.
Als Charakterdarstellerin wollte sich Romy Schneider nie auf die Rolle der kindlich-unschuldigen Sissi reduzieren lassen. Hier ist sie mit Klaus Kinski in dem Film «Nachtblende» von 1974 zu sehen.
Dem Magazin «Stern»zufolge kommt in dem Interview ein weinender und wütender Star zu Wort, von Selbstzweifeln und bösen Geistern aus der Jugendzeit geplagt.
Romy Schneider beim Tanz auf einem Filmball in München mit Alain Delon, aufgenommen im März 1959. Mit dem französischen Schauspieler war sie bis 1964 liiert.
Götz George und Romy Schneider posieren nach den gemeinsamen Dreharbeiten zu «Wenn der weisse Flieder wieder blüht» gemeinsam für den Fotografen, aufgenommen am 28. November 1953. Die beiden Jungstars waren damals je 15 Jahre alt. Noch war nicht abzusehen, dass sie zu prägenden Figuren des deutschen Nachkriegskinos werden sollten.
Die Kino-Highlights im September
Die Kino-Highlights im September
Im September kommt was auf uns zu - mörderische Monster, verliebte Teenager und heldenhafte Mütter.
Für Cyril (Aaron Hilmer) ist klar: Roxy (Luna Wedler) ist «Das schönste Mädchen der Welt». Chancen rechnet er sich wegen seiner grossen Nase aber nicht aus.
Darum hilft er dem nicht ganz so hellen Rick (Damian Hardung) dabei, Roxys Herz zu erobern, bevor es dem schlimmsten Aufreisser der Schule gelingt.
Die modernde Variante des «Cyrano de Bergerac» kommt am 6. September in die Kinos.
Warum zieht ein junger Schweizer in einen weit entfernten Krieg? Für Filmemacherin Anja Kofmel eine sehr persönliche Frage: Im Mittelpunkt ihrer Dokumentation «Chris The Swiss» (ab 13. September) steht ihr eigener Cousin.
Chris ging während des Jugoslawienkriegs als Berichterstatter ins Krisengebiet - und starb 1992 als Soldat an der Front.
Mit vielen Animationen, Originalaufnahmen und Interviews zeichnet die Dokumentation, die in Cannes Premiere feierte, den verhängnisvollen Weg des jungen Schweizers nach.
Da sind sie wieder: Die mörderischen Predator, die seit 1987 die Kinos heimsuchen, sind zurück auf der Erde.
Nur eine Truppe aus Ex-Soldaten, die von Quinn (Boyd Holbrook) angeführt wird, kann die ausserirdische Bedrohung aufhalten.
Am 13. September wüten «The Predator» wieder auf der Leinwand.
Das Besondere am Thriller «Searching»? Er wurde fast ausschliesslich aus der Kameraperspektive von Laptops und Smartphones gedreht.
David (John Cho) begibt sich auf die digitalen Spuren seiner Tochter, die seit einigen Tagen vermisst wird. Dabei entdeckt er, wie wenig er sie eigentlich kennt.
«Searching» (Start: 20. September) ist übrigens der erste Hollywood-Thriller, in dem ein asiatisch-stämmiger Schauspieler die Hauptrolle spielt: «Star Trek»-Darsteller John Cho.
In was für eine Welt ist Waisenjunge Lewis (Owen Vaccaro) da nur hereingeraten? Sein wunderlicher Onkel (Jack Black) entpuppt sich als Zauberer, seine Nachbarin (Cate Blanchett) als Hexe.
Im Haus von Onkel Jonathan (Jack Black) ist eine Uhr versteckt, die die Welt zerstören kann - und finstere Gestalten auf den Plan ruft.
«Das Haus der geheimnisvollen Uhren» startet am 20. September und basiert auf dem gleichnamigen Teenie-Gruselroman.
«Die Unglaublichen» sind wieder im Einsatz - zumindest eine von ihnen. Während Mama Parr als Elastigirl das Böse bekämpft, ...
... versucht sich Mr. Incredible als Hausmann. Wer hat da wohl den schwierigeren Job?
Pixar-Fans treffen ihre Lieblingshelden ab 27. September in «Die Unglaublichen 2» wieder.
Diese Stars waren viel älter als ihre Rolle
Du kannst nicht immer 17 sein: Diese Stars waren viel älter als ihre Rolle
16 Jahre ist Daenerys Targaryen alt, als sie in der ersten Staffel von «Game of Thrones» aus dem Exil nach Westeros zurückkommt. Ihre Darstellerin, die britische Schauspielerin Emilia Clarke, war da schon 26. Aber das tatsächliche Alter ist Nebensache in Film und Fernsehen. Auch aus diesen «alten» Stars wurden vor der Kamera ziemlich junge Hüpfer ...
Mit für eine 17-Jährige typischem Widerwillen fährt die Teenager-Göre Frances, genannt «Baby», mit ihrer Familie in den Urlaub – und wird in «Dirty Dancing» zur Frau. Das war Darstellerin Jennifer Grey schon längst: Sie spielt Baby im «reifen» Alter von 27 Jahren.
Auch wenn Marty McFly in der «Zurück in die Zukunft»-Trilogie einfach nicht altert und für immer 17 ist: Darsteller Michael J. Fox konnte die Zeit nicht anhalten. Aber glücklicherweise sieht man ihm kaum an, dass er im letzten Teil schon 29 ist.
Kevin Spacey war 45, als er sich mit «Beyond the Sea» einen Traum erfüllt und als Bobby Darin sein Talent als Entertainer bewies. Er ging mit soviel Elan zur Sache, dass man ihm sogar abnahm, 22 zu sein.
Dass man auch mit 26 noch als 17-jähriger High School Junior durchgehen kann, beweist Ross Butler in der Netflix-Serie «Tote Mädchen lügen nicht», in der er einen der Gründe spielt, warum sich die Protagonistin das Leben nimmt.
Ein ordentlicher Vampir ist natürlich unsterblich, ergo alterslos. Deswegen ist es nicht schlimm, dass Ian Somerhalder (Bild, rechts) schon 31 war, als die Dreharbeiten von «The Vampire Diaries» (derzeit bei Netflix zu sehen) begannen: Somerhalders Figur Damon biss sich darin als 16-jähriger durchs Leben.
Emma Thompson war mit 36 ziemlich erwachsen, als sie in ihrer Oscar-prämierten Drehbuchadaption von «Sinn und Sinnlichkeit» (1995) die Hauptrolle übernahm: Elinor Dashwood schwankt immerfort zwischen Liebe, Hoffnung und enttäuschten Erwartungen. Irgendwie typisch für 19-jährige Mädchen.
Noch grösser ist der Altersunterschied zwischen Barbra Streisand und ihrer Figur «Yentl». Die Schauspielerin war 41, als sie die 17-jährige jüdische Titelheldin spielte, die sich als Junge verkleiden musste, um die Talmudschule besuchen zu können.
Die Liebe sollte nicht am Altersunterschied scheitern: Dachten sich auch Olivia Newton-John (29) und John Travolta (24) und wurden in «Grease» zu Teenagern, die tanzten und sangen, als gäbe es kein Morgen.
Vorbild für Millionen modebewusster Frauen, Göttin für Millionen beschützenswilliger Männer: Audrey Hepburn war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere in «Frühstück bei Tiffany» 32 Jahre – und spielte das in New York gestrandete Landei Holly Golightly mit der einer 18-Jährigen gebührenden liebenswürdigen Naivität.
Die damals 17-jährige Judy Garland (Bild, rechts) spielte sich als Dorothy, ein einfaches Mädchen aus Kansas, in die Herzen der Zuschauer. Die Produzenten von «Der Zauberer von Oz» (1939) hatten ziemliche Mühe, die sich abzeichnenden weiblichen Rundungen ihrer Hauptdarstellerin zu kaschieren.
Obwohl Kristen Bell schon 24 war, nahm man es ihr in der TV-Serie «Veronica Mars» durchaus ab, als weiblicher Sherlock Holmes ewig 17 zu sein.
Überhaupt werden Teenager in Teenagerserien selten von Teenagern gespielt. Luke Perry (links), der in «Beverly Hills, 90210» den Rebel Dylan spielte, war bereits 24 Jahre alt. Ian Ziering (zweiter von rechts) alias Sonnyboy Steve war sogar schon 26, als die erste Staffel gedreht wurde. Doch damit längst nicht Alterspräsident ...
... diese Ehre gebührt der damals 29-jährigen Gabrielle Carteris, die als süsse Streberin Andrea Zuckerman unsterblich in Brandon Walsh (Jason Priestley) verliebt war.
Noch eine Teenagerserie mit (anfangs) 29-jähriger Darstellerin: Meredith Monroe (rechts) war die Seniorin der Clique, die sich sechs Staffeln lang durch die Wirren von Pubertät, High School und College schlug.
Diesen Augen kann sich niemand entziehen. Wenn Alex zu Beginn von «A Clockwork Orange» herausfordernd in die Kamera schaut, wirkt das wie eine Einladung zum Voyeurismus. Sein Darsteller Malcolm McDowell war bereits 28 Jahre alt, als er den 15-jährigen Anführer einer Clique halbstarker Gewalttäter spielte.
Der verklemmte Ben Braddock ist mit seinen 21 Jahren schüchtern bis zur Lebensunfähigkeit: Bis er von der wesentlich älteren Mrs. Robinson (Anne Bancroft) verführt wird. Dustin Hoffman war mit 30 sicherlich nicht ganz so unerfahren, wie seine Figur und wurde mit «Die Reifeprüfung» zum Weltstar.
Die naive 17-jährige Musikschülerin Cecile lässt sich im Teenie-Kultstreifen «Eiskalte Engel» in eine Intrige aus Koks, lesbischen Küssen und Verführungen locken: Selma Blair (links) war 27, als sie mit ihrer Kollegin Sarah Michelle Gellar den Filmkuss des Jahres 1999 ablieferte.
Obwohl er elf Jahre älter als seine Figur Frank Abagnale war, brachte der damals 28-jährige Leonardo DiCaprio die nötige Frische mit, um als juveniler Hochstapler in «Catch Me If You Can» das FBI, die Fluggesellschaft PanAm und das Kinopublikum in Atem zu halten.
Wer sie zu Freundin hat, braucht keine Feinde mehr: Die 26-jährige Rachel McAdams (zweite von rechts) spielte in «Girls Club - Vorischt Bissig» die zehn Jahre jüngere Anführerin einer elitären Mädchenclique.
Das «Karate Kid» war eigentlich gar keins mehr: Ralph Macchio zählte schon 23 Lenze, als er den 15-jährigen Daniel spielte, der sich von seinem weisen Lehrer Miyagi (Noriyuki Morita) nicht nur Lektionen in Karate abholte, sondern auch in fernöstlicher Weisheit.
Weil der britische Schauspieler Andrew Garfield prinzipiell jünger wirkt, als er ist, fiel es niemandem auf, dass er schon 27 war, als sich der 17-jährige Peter Parker von einer Spinne beissen liess und zu «The Amazing Spider-Man» wurde.
Übrigens dasselbe Alter, indem auch Vorgänger Tobey Maguire gravierende Veränderungen an seinem Körper feststellte.
Wer mit 37 aussieht wie 21, kann auch die Enterprise fliegen: John Cho spielt in der «Star Trek»-Neuauflage den frisch von der Sternenflotte-Akademie graduierten Steuermann Hikaru Sulu. Heute ist der Mann übrigens 45 Jahre alt.
Hauptdarstellerin Antonia Campbell-Hughes (30) fand in der Darstellung von Entführungsopfer Natascha Kampusch die richtige Balance zwischen Angst, Gequältheit und einer seltsamen Emanzipation, die Kampusch während ihrer «3096 Tage» Gefangenschaft mehr und mehr schaffte. Campbell-Hughes spielte Kampusch im Lebensabschnitt zwischen 14 und 18.
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