Scharfseher So bewegend war das Wiedersehen von Florian Silbereisen und Helene Fischer

Lukas Rüttimann

13.1.2019

Zum ersten Mal nach seiner Trennung sah sich das Traumpaar des deutschen Schlagers live vor Kameras wieder. Es wurde sehr viel aussagekräftiger, als man es hätte erwarten können.

Spät kam er, aber er kam. Der Moment, in dem sich Florian Silbereisen und Helene Fischer zum ersten Mal nach ihrer Trennung vor laufenden TV-Kameras begegneten, sparte sich das «Fest der Besten» auf ARD und ORF bis fast ganz zum Schluss auf. Erst nach 23 Uhr war es so weit – und das Warten, so viel vorweg, sollte sich gelohnt haben.

Dabei hatte die erste Ankündigung kurz zuvor noch keine grossen Hoffnungen geweckt. In seiner üblichen Runterratterei von Superlativen hatte Florian Silbereisen seine Ex-Freundin als erfolgreichsten Schlagerstar des Jahres angekündigt. Allerdings: Ein wenig deutete der Moderator an, dass es heute persönlich würde: «Sie ist eure Nummer eins, und natürlich ist sie nach wie vor meine Lieblingssängerin – hier ist Helene Fischer!»

Turbulente Monate

Wer nun dachte, das sei es bereits gewesen und die beiden Stars würden der aktuell delikaten Situation aus dem Weg gehen, sollte sich täuschen. Denn nachdem die Erfolgssängerin ihren Hit «Flieger» hinter sich gebracht hatte – selbstverständlich ohne ihren neuen Freund Thomas Seitel unter den Tänzern –, gesellte sich Co-Moderator Ross Anthony zu den beiden auf die Bühne und konfrontierte das frisch getrennte Schlagerpaar (wie schon alle anderen Show-Gäste zuvor) mit Publikumsfragen.

«Wie geht’s es dir?», lautete die simple, aber überaus treffende erste Frage, die Florian Silbereisen an seine Ex-Freundin stellen musste – und diese antworte nach einem doch sehr verlegenen Lächeln mit den vielsagenden Worten: «Ja, wie geht es mir? Die letzten Monate, das weisst du besser als alle anderen, waren natürlich ein bisschen turbulent. Aber mir geht es gut, und es ist sehr schön, hier bei dir zu sein.»

Darauf folgte die erste von vielen herzlichen Umarmungen des Paars, und der tosende Lärm aus dem Publikum machte deutlich, wie sehr man sich in der Berliner Halle der Bedeutung dieser Geste bewusst war. Denn so oft die beiden in der Vergangenheit auch betont haben mögen, dass man sich freundschaftlich trennte: Ohne Nebengeräusche verlief der Split nicht; und ob man davon an diesem Abend etwas spüren würde, war eines der ganz grossen Themen – ach was: das grosse Thema – der letzten Tage.

Helene geht, das Tattoo bleibt

Tatsächlich war dieses erste Zusammentreffen nach der Trennung des Traumpaars sehr viel aussagekräftiger, als man es hätte erwarten dürfen. Denn es war ausgerechnet die sonst immer so souveräne Helene Fischer, die mit der speziellen Situation sichtbar mehr zu kämpfen hatte. Mehrfach schien sie den Tränen nahe, zudem klammerte sie sich, wohl aus alter Gewohnheit, immer wieder an Silbereisen, drückte ihn an sich und strich ihm beim Abschied sogar kurz über die Wange. Komisch sei diese Situation, befand dieser denn auch prompt: «Eigentlich so wie immer, aber doch ganz anders.»

Ob bei Fischers Verhalten vielleicht sogar die Schuldgefühle durchdrückten? Klar ist nur: Wie ein verletzter Lover agierte der Moderator seinerseits nicht. Im Gegenteil: Silbereisen wirkte erstaunlich souverän, was den Spekulationen um die Echtheit der Märchen-Beziehung nicht gerade den Wind aus den Segeln nimmt.

Sogar der in den letzten Wochen oft diskutierten Frage nach dem Schicksal seines Helene-Tattoos am Oberarm stellte er sich. Er würde niemals auch nur auf den Gedanken kommen, das Tattoo zu entfernen, sagte er: «Wir hatten zehn wunderbare Jahre, die Teil meines Lebens sind, und ich werde dieses Tattoo weiter mit Stolz tragen.»

«Grossartig» und «so, so emotional» sei es heute mit ihm, konnte Fischer nach diesem Bekenntnis nur noch stammeln. Und nachdem das getrennte Paar auch beim Show-Finale kurz vor Mitternacht noch einmal sichtlich erleichtert miteinander abfeierte, musste man selbst als Skeptiker zugeben: Egal, wie echt die Beziehung von Helene Fischer und Florian Silbereisen in den letzten zehn Jahren gewesen sein mag ­ – dieser letzte grosse Akt hatte ein unerwartet authentisches Flair. Und dem Ende eines der erfolgreichsten Kapitel im deutschen Showgeschäft war er absolut würdig.

Helene solo in der Fischer-Show, dafür halbnackt im Bett mit Luca Hänni
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