Der ZapperTanzshows, Pannen und ein toter Auswanderer bestimmten den TV-März
Textlab
30.3.2019
Frühlingsgefühle am TV? Zumindest wurde im März auf allen Kanälen gesungen und getanzt. Doch nicht überall herrschte gute Laune.
Rätsel bei «Darf ich bitten?»
Rar sind sie geworden, die grossen Live-Unterhaltungsshows auf SRF. Doch dass ausgerechnet «Darf ich bitten?» weitergeführt wird, hat wohl auch logistische Gründe. Ausserdem tut die Show keinem weh, und es gibt wahrlich Schlimmeres, als Prominenten dabei zuzuschauen, wie sie mehr oder weniger gekonnt übers Parkett schwofen. Nur etwas stellt wohl nicht nur den Zapper vor ein Rätsel: Warum hat man die zweite Staffel nicht genutzt, um die hüftsteife Jury neu aufzustellen?
Rampensäue bei «Let’s dance!»
Wie man eine Tanz-Jury in einer TV-Show richtig besetzt, zeigt das RTL-Pendant «Let’s dance» pikanterweise beinahe zeitgleich. Auch dort ist nicht alles Gold, was glänzt. Die epische Länge der Show etwa ist grenzwertig. Doch Daniel Hartwich und Co. sind dermassen konsequent auf gute Laune gekämmt, dass die Zeit wie im Flug vorbeigeht. Bei Stimmungs-Rampensäuen wie Oliver Pocher oder eben – der grandios aufgelegten, sehr kompetenten und durchwegs bissig-witzigen Jury – ist das auch kein Wunder.
Büchners letzte grosse Show
Weniger lustig ging es beim letzten grossen Auftritt von Jens Büchner in «Goodbye Deutschland» zu und her. In einer Spezialshow wurden die letzten Tage des beliebten Auswanderers gezeigt, und so manch einem Zuschauer war die Nähe, die Büchner und seine Witwe Daniela zuliessen, zu viel. Andererseits: Büchner ist vor allem dank den Kameras des deutschen Privatsenders Vox zum Star geworden. Dass nun eben dieser Sender ihn quasi bis zum Tod begleitet hat, ist nur konsequent. Allerdings liegt der Verdacht nahe, dass es wohl kaum das letzte Mal war, dass der Kultauswanderer bei Vox postum für rekordverdächtige Quoten (1,5Mio Zuschauer) gesorgt hat.
Videopannen bei «Sport aktuell»
Ärger hatte im März das Schweizer Fernsehen. Mit der Technik, vor allem. Der Zapper kann sich jedenfalls nicht daran erinnern, jemals zuvor eine Sendung gesehen zu haben, bei der die Moderatorin verkünden musste: «Sorry, wir müssen diese Sendung hier abbrechen» – nur um wenig später dann doch weiter zu moderieren. So geschehen bei «Sport aktuell» zu Beginn des Monats, wo die bemitleidenswerte Moderatorin Sybille Eberle die Videopannen ihres Teams auszubaden hatte. «Das nenne ich mal eine Pannenshow», liess sie ihre Instagram-Follower nach der Sendung wissen, nachdem sie am Schluss auch noch über den Namen von Skistar Petra Vlhova gestolpert war.
Gefangen in der Endlos-Castingschlaufe
Keinen Pannen, dafür Sendungen wie ab Stange liefern die deutschen Privatsender mit den neuen Staffeln von «Deutschland sucht den Superstar» und «Germany’s Next Top Model». Schon erstaunlich, dass das Publikum vom ewig gleichen Castingtrott nicht langsam genug hat. Andererseits: So gut aufgelegt wie aktuell hat man weder Dieter Bohlen noch Heidi Klum lange nicht gesehen. Und die Suche nach neuen Kandidaten für die nächsten Staffeln laufen auch bereits.
Mona mittendrin in der Realität
Da loben wir uns das Schweizer Fernsehen mit seinen Formaten, die vielleicht nicht immer Traumquoten holen, das Publikum dafür in andere Realitäten mitnimmt. Mona Vetsch etwa mit ihrer Reihe «Mona mittendrin». Während es zum Auftakt bei der Infanterie-RS in Frauenfeld noch einiges zu lachen gab, war ihr Besuch im Paraplegikerzentrum Nottwil diese Woche schon sehr ernste Kost – obwohl der Lebensmut der Betroffenen am Ende irgendwie ansteckend wirkte.
Mit Swisscom TV Replay können Sie alle Sendungen bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Während Schneeglöckchen und Sonnenstrahlen draussen langsam Frühlingsgefühle aufkommen lassen, tobt auf den Bildschirmen drinnen das Chaos: Alte Götter und neue Götter, Ex-Eheleute und Hipstereltern liegen sich in neuen Serienstaffeln in den Haaren.
Bild: Tom Trambow/ Amazon.com
Ein Asteroid rast auf die Erde zu. Er wird in acht Tagen in Frankreich einschlagen. Da ganz Europa in der Todeszone liegt, versucht Lehrer Uli (Mark Waschke) sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen. Doch wo Panik regiert, sind Recht und Ordnung nichts mehr wert – auch nicht in der Miniserie «8 Tage», die ab 1. März bei Sky 1 (Teleclub) läuft.
Bild: Sky/Neuesuper/Stephan Rabold
Es ist ihre erste Hauptrolle in einer Serie überhaupt: Kate Beckinsale spielt ab 1. März in Amazons Miniserie «The Widow» die Witwe Georgia Wells, die sich nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen hat. Bis sie ihn eines Tages putzmunter in den TV-Nachrichten erblickt. Sie sieht keine andere Wahl, als sich auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben.
Bild: 2019 Amazon.com Inc
Während dem Spin-off «Chicago Justice» nur eine Staffel vergönnt war, sind die Männer und Frauen von «Chicago Fire» nach wie vor zur Stelle, wenn's brennt: Ab 4. März zeigt Universal (Teleclub) die nunmehr siebte Staffel der Feuerwehr-Serie mit Taylor Kinney. Das besondere an den neuen Folgen: Es kommt zum Crossover mit ...
... dem Serien-Ableger «Chicago Med», dessen neue Folgen ab 4. März immer im Anschluss an «Chicago Fire» bei Universal laufen. Ob Otis (Yuri Sardarov) bei Dr. Daniel Charles (Oliver Platt) in guten Händen ist?
Bild: 2018 NBCUniversal Media
Dr. Max Goodwin (Ryan Eggold) hat in der neuen Vox-Serie «New Amsterdam» (ab 6.3., mittwochs, 20.15 Uhr) Grosses vor: In seiner Funktion als ärztlicher Direktor eines der ältesten Krankenhäuser New Yorks will er das Patientenwohl in den Vordergrund rücken. Dazu müssen veraltete Klinikstrukturen aufgebrochen werden – beliebt macht man sich so bei Kollegen nicht.
Bild: TVNOW / 2018 Universal Television
Der gefährlichste Verbrecher der Welt wird noch gefährlicher, als er eine Zeitmaschine stiehlt. Nun ist es an Programmierer Rufus (Malcolm Barrett, links), Veteran Wyatt (Matt Lanter) und Historikerin Lucy (Abigail Spencer) zu verhindern, dass er die wichtigsten Ereignisse der Geschichte verändert. Ab 7. März läuft «Timeless» bei RTL Crime (Teleclub).
Bild: MG RTL D / 2016 Sony Pictures Television Inc. and Universal Television LLC.
Für die verrückteste aller Zombie-Serien bricht bei Syfy (Teleclub) die letzte Staffel an: Warren (Kellita Smith) und Co. bekommen es ab 7. März mit einer ganz neuen Spezies der Wiedergänger zu tun. Die so genannten Talker können – wie der Name schon sagt – sprechen und sogar denken. Ist das eine grosse Chance oder eine grosse Bedrohung?
Bild: Syfy
Nach dem Tod seiner Frau beschliesst Tony, nur noch zu tun und zu sagen, was er will. Doch sein Vorhaben, fortan ein Ekel zu sein, wird von seinem Umfeld erschwert. Das will den netten Kerl von einst um jeden Preis zurück haben. Ab 8. März startet «After Life» von und mit Kultkomiker Ricky Gervais bei Netflix.
Bild: Netflix/Natalie Seery
Nachdem sie den «Agents Of S.H.I.E.L.D.» den Rücken gekehrt hat, jagt Daisy Johnson (Chloe Bennet) in der vierten Staffel der Marvel-Serie (9. März, RTL II) nun selbstständig unter dem Namen «Quake» die Terrorgruppe Watchdogs. Dabei begegnet sie dem mysteriösen Ghost Rider.
Bild: 2016 American Broadcasting Companies
Amazons «American Gods» entpuppte sich 2017 als eine ebenso verstörende wie faszinierende Serie voller eigenwilliger Ideen und blutiger Gewalt. Und Letztere wird in Staffel zwei nicht abnehmen, nachdem Mr. Wednesday (Ian McShane) die Götter-Dämmerung eingeläutet hat und die Menschheit wieder zum Glauben bekehren will. Am 11. März beginnt der Kampf.
Bild: 2016 Amazon.com Inc.
Am 19. Oktober 1987 kam es zum ersten Börsencrash seit Jahrzehnten. Über die Gründe wird bis heute spekuliert – und die neue Comedy-Serie «Black Monday» macht ab 11. März bei Sky Atlantic (Teleclub) mit: Sie begleitet eine Gruppe Aussenseiter – darunter Don Cheadle (rechts) –, die auf dem Parkett für jede Menge Chaos sorgt. «The Wolf of Wall Street» lässt grüssen.
Bild: 2018 Showtime
Auch in der zweiten Staffel der tiefgründigen Comedy-Serie «SMILF» (13. März, Sky Atlantic, Teleclub) wird das Leben der Single-Mutter Bridgette (Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Frankie Shaw) nicht geordneter: Neben dem Alltagswahnsinn sucht sie zu Beginn der neuen Folgen nach ihrem Vater, um ein schlimmes Kindsheitstrauma zu verarbeiten.
Bild: 2018 Showtime
Blutig, brutal und nur für Erwachsene geeignet – Netflix selbst umschreibt die animierte Anthologieserie «Love Death + Robots» sein Kuriositätenkabinett wie folgt: «Fühlende Molkereiprodukte, Werwolf-Soldaten, wild gewordene Roboter, Müll-Monster, Cyborg-Kopfgeldjäger, Alien-Spinnen und blutdurstige Dämonen aus der Hölle.» Los geht's am 15. März.
Bild: Netflix
Als «Luther» bewies Idris Elba sein Talent als Ermittler, nun wagt sich der Brite als Serienmacher und Hauptdarsteller ins Comedy-Fach. In seiner eigenen Netflix-Serie «Turn Up Charlie» spielt er ab 15. März einen DJ mit ungewöhnlichem Nebenjob: Er arbeitet als Nanny für die wilde, elfjährige Tochter seines berühmten besten Kumpels.
Bild: Netflix
Wer macht Eltern das Leben am schwersten? «Andere Eltern», natürlich. So heisst auch das neue deutsche Original von TNT Comedy (Teleclub), das ab 19. März sehr unterschiedlich eingestellten Elternpaaren eine gemeinsame Aufgabe gibt: eine Kindergartengruppe für ihre geliebten Sprösslinge auf die Beine zu stellen. Die Mockumentary läuft ganz schön aus dem Ruder.
Bild: 2018 Tom Trambow
Ausserdem kehrt am 19. März eine amerikanische Vorzeigemutter mit neuen Folgen zu TNT Comedy zurück: In der zweiten Staffel von «I'm Sorry» von und mit Andrea Savage gerät Andrea unter anderem in die Verlegenheit, ihrer kleinen Tochter (Olive Petrucci) zu erklären, wo eigentlich die Babys herkommen.
Bild: 2018 truTV. A WarnerMedia Company
Ein Bild von einem explodierenden Auto kann an dieser Stelle eigentlich nur eines bedeuten: «Alarm für Cobra 11» ist zurück aus dem Winterschlaf. Ab 21. März zeigt RTL die restlichen sieben Folgen der nunmehr 23. Staffel um die Autobahnpolizisten. Die bekommen es zum Auftakt mit schwer bewaffneten Geiselnehmern zu tun.
Bild: TVNOW / Guido Engels
In der ersten Staffel von «False Flag» musste die Entführung eines iranischen Ministers aufgeklärt werden. Ab 26. März suchen Mossad- und Schin-Bet-Agenten die Drahtzieher hinter einem Terroranschlag. Mitglieder der Hisbollah-Miliz scheinen die naheliegenden Verdächtigen zu sein. Doch naheliegend ist in dieser israelischen Serie (Fox HD, Teleclub) so gut wie nichts.
Mit knallharter Action, einer cleveren Verfolungsjagd und einem Wahnsinnssoundtrack verblüffte 2011 «Wer ist Hanna?» die Kinogänger. Der Co-Autor des Thrillers hat den Stoff für Amazon nun zur Serie umgearbeitet: Ab 29. März wird die Geschichte der kindlichen Kampfmaschine Hanna (Esmé Creed-Miles), die von der CIA gejagt wird, neu erzählt.
Bild: 2019 Amazon.com Inc.
Präsentiert Netflix im französischen Original «Osmosos» die Partnersuche der Zukunft? Mit einer App wird das Gehirn des Suchenden durchforstet und mit 100-prozentiger Trefferquote der Seelenverwandte ermittelt. Doch was hat es für Nebenwirkungen, einen Algorithmus die geheimsten Gedanken durchstöbern zu lassen? Diese Frage wird ab 29. März geklärt.
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