Tränen bei «Bares für Rares» Warum Horst Lichter diese Verkäuferin trösten musste

Franziska Pahle

6.4.2024

Zwei Designerleuchten, die Horst Lichter für Schneemänner hielt, sollten eigentlich Kakteen darstellen. Die Verwechslung war vergessen, als der Moderator erkannte, dass die Verkäuferin mit den Tränen kämpfte.

Franziska Pahle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bei «Bares für Rares» flossen Tränen.
  • Horst Lichter tröstete Verkäuferin Heide und nahm sie fest in den Arm.
  • Am Ende verkaufte Heide zwei Leuchten für einen guten Preis.

Verkaufsobjekte spielten in diesem Moment keine Rolle. Als Horst Lichter erkannte, dass sein weiblicher Gast noch einiges zu verarbeiten hatte, nahm er Heide in den Arm. Der Verkauf ihrer Mitbringsel war ein Stück Trauerarbeit.

«Hast du irgendein schönes Hobby, gibt es irgendwas, wo du sagst, das machst du so richtig gern?» – Mit dieser für die meisten Gäste harmlosen Frage löste Lichter bei Heide eine überraschend emotionale Reaktion aus. «Im Moment nicht mehr», sagte die 74-Jährige aus Korschenbroich. «Ich habe 20 Jahre lang meinen Mann gepflegt und dann hat sich so weit alles erledigt», erklärte sie. Lichter atmete voller Mitgefühl tief durch.

Horst Lichter umarmt «Bares für Rares»-Verkäuferin

«Ich hoffe ganz doll für dich, dass das gut wird», wollte er trösten. Dann erkannte er, dass Heide Tränen in den Augen hatte. «Komm, lass dich mal drücken, mein Kind, komm her», sagte der Moderator.

Er umarmte Heide, die noch immer sichtlich bewegt war. «Die Schneemänner sollen weg», resümierte Lichter. «Und ich vermute mal, so wie ich dich jetzt schon kennengelernt habe, meine Liebe, da hängen Erinnerungen dran und die sollen jetzt einfach gehen», beobachtete er. Heide sagte nichts.

«Und bevor ich dich jetzt weiter quäle, gucken wir einfach mal, was der Sven uns so alles erzählt», versuchte Lichter, Heide aufzumuntern. Deutschmanek klärte gleich zu Beginn auf, dass es sich mitnichten um «Schneemänner» handelte, wie Lichter zuvor angenommen hatte. «Es sind ganz bekannte Kakteen-Leuchten», korrigierte der Experte. Die Firma Flötotto hatte die Leuchten namens «SUCU» 1986 gefertigt. Woher die Lampen ihren Namen hatten? Deutschmaneks Theorie: «Sucus» bedeute im Lateinischen «saftig», erklärte er.

«Und Kakteen ...», setzte der Experte an. «Sind saftig», fiel ihm der Moderator ins Wort. Deutschmanek ignorierte den Zwischenrufer und vollendete: «... gehören zur Pflanzengattung der Sukkulenten, die haben einen riesigen Wasserspeicher». 600 Euro (590 Franken) wünschte sich Heide. Deutschmanek empfahl nur 500 (490 Franken). Lichter erklärte, heute sei «ein tolles Händlerteam da, die sind eigentlich gut gelaunt». Sein Angebot: «Solltest du nicht klarkommen, ruf um Hilfe, dann komm ich rüber und rüttle die wach!»

Plural-Verwirrung: «Kaktussi» oder Kakteen?

«Oh, Kaktussi, kenne ich aus meiner Kindheit», sagte Julian Schmitz-Avila angesichts der Mitbringsel. Esther Ollick und Markus Wildhagen testeten derweil die Leuchten. «Kaktussis?», wiederholte Ollick fragend. Fragen zum korrekten Plural liess Schmitz-Avila offen, dafür war er überzeugt: «Die hatten wir auch schon mal hier.» Markus Wildhagen erinnerte sich genauer: «Aber in Grün.» Elke Velten fand die heutige Alternative ansehnlicher: «Die Weissen sind schön.»

Esther Ollick gestand, sie habe «keine Ahnung, wie die gehandelt werden». «Dann spring einfach mal in die Kakteen rein», versuchte sich Schmitz-Avila an einer frischen Metapher. Ollick sprang ins kalte Wasser - beziehungsweise die stacheligen Kakteen - mit 300 Euro (295 Franken). «Das ist nicht so schlecht», fand Julian Schmitz-Avila. Markus Wildhagen erhöhte auf 320 Euro (315 Franken). «Ich meine, die letzten haben 350 (344 Franken) oder so um den Dreh gebracht», dachte Schmitz-Avila laut. «Das waren aber drei, wenn ich nicht irre», fügte der Händler hinzu.

«Machen wir eine runde Summe»

«David, wie sieht es denn bei dir aus?» Schmitz-Avila wendete sich mit einem fragenden Blick an den Kollegen Suppes. «Deine Wohnung», ermunterte Esther Ollick ebenfalls den Kollegen Suppes. Der aber dementierte: «Nein, nein, nein, ihr macht das.» «Was sagen Sie denn zu unseren Geboten?», wollte Julian Schmitz-Avila wissen. Heide gab zu: «Ein bisschen mehr hatte ich mir erhofft.» Wildhagen bot 370 Euro (364 Franken), doch Heide schlug vor: «Machen wir eine runde Summe.»

Ollick akzeptierte und bot 400 Euro (393 Franken). «Da wird aber etwas wertgeschätzt», kommentierte Velten. Wildhagen bot aber weiter mit. Als Wildhagen im Verlauf des Duells 520 Euro (511 Franken) nannte, forderte Ollick: «Hörst du auf!» Sie bot 530 Euro (521 Franken). Wildhagen gab – wie von ihr angemahnt – auf. «Ich freue mich», sagte die neue Besitzerin. «Ich auch», erwiderte Heide. Als sie den Raum verlassen hatte, sagte Julian Schmitz-Avila zu Esther Ollick: «Du hast ihr ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.» Was er nicht ahnte: Das hatte zuvor Lichter auch erreicht.


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