«Diskriminierende Sprache und Haltung» WDR warnt jetzt vor Otto-Sketches aus den 70ern

fts

18.8.2023

Die Folgen der «Otto-Show» aus den 1970ern haben nun Warnhinweise, sie enthielten Aussagen, die heute als diskriminierend gelten.
Die Folgen der «Otto-Show» aus den 1970ern haben nun Warnhinweise, sie enthielten Aussagen, die heute als diskriminierend gelten.
Bild: Georg Wendt/dpa

Mit den Witzen des Ostfriesen Otto Waalkes sind Generationen gross geworden. Vor dem Blödler wird jetzt gewarnt. Deutschlands öffentlich-rechtlicher Sender WDR versieht alte Otto-Sendungen mit einer Warnung.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der «Otto-Show» ab 1973 erzählt und singt Komiker Otto über viele Themen, die heute als politisch inkorrekt gelten.
  • Der WDR warnt nun in seiner Mediathek davor, dass die Witze diskriminierender Sprache und Haltung sind.
  • Der 75-jährige Komiker selbst anerkennt die Tabus seiner Zeit und der heutigen, allerdings habe man doch auch andere Probleme.

«Das folgende Programm wird als Bestandteil der Fernsehgeschichte in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.»

Diese Warnung sieht das Publikum des WDR vor den Folgen der «Otto-Show» des Komikers Otto Waalkes (75), die der TV-Sender in seiner Mediathek aufgeschaltet hat.

Die Programme stammen aus den Jahren 1973 und 1974 – «ungekürzt und friesisch-derb».

«Vernascht hat er sie!»

Wovor der WDR warnt, ist beispielsweise folgender Witz, der in Ottos Programm vorkommt:

Ein Mädchen, das knapp bei Kasse ist und einer Strasse entlang geht, wünscht sich, dass die Sterne am Firmament zu Fünf-Mark-Stücken werden: «Das hörte ein zufällig des Weges daher fahrender Sportwagenfahrer und der dachte bei sich: ‹Wer so einen Scheiss redet, der glaubt auch noch ganz andere Sachen.› Hielt an, sagte dem Mädchen, dass er sie ganz doll lieb habe und auf sein Schloss nehmen wolle. Und den Rest können Sie sich ja wohl denken. Vernascht hat er sie! Was lernen wir daraus? Fussgänger sollten bei Dunkelheit den linken Fahrstreifen benutzen. Sie werden zwar nicht besser gesehen, aber schlechter gehört.»

«Als ob es keine anderen Probleme gäbe als Otto-Scherze»

Die deutsche Zeitung «Bild» stellt da die Frage, ob man das Publikum vor solchen Liedern und Witzen warnen muss – oder ob es diese 50 Jahre alten Stoffe selber einordnen kann.

Der WDR kommentiert dazu: «Sie enthalten Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein.»

Vor Komik könne gar nicht genug gewarnt werden, entgegnet Otto Waalkes selbst. Und fügt dann doch an: «Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze.»


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