Schweizer Auswanderer «Wir wussten zuerst nicht mal, wo Montenegro ist»

Von Carlotta Henggeler

20.2.2024

Marianne und Lars Mäder sind mit ihren drei Kindern vom Aargau nach Montenegro ausgewandert. Sie wollten mehr Zeit für die Familie haben. Die Rechnung ist aufgegangen, auch wenn es nicht immer einfach war.

Von Carlotta Henggeler

20.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die fünfköpfige Familie Mäder aus Endingen AG ist vor über einem Jahr nach Montenegro ausgewandert. 
  • Dort bauen sich Lars (40) und Marianne Mäder (42) mit ihren Kindern Jannik (14), Michèle (13) und Freyja (4) und ihren drei Hunden ein neues Leben auf. 
  • Der Sender 3+ hat Familie Mäder bei ihrem Auswanderer-Traum begleitet und zeigt alle ihre Hochs und Tiefs in der TV-Sendung «Adieu Heimat».

«Am Anfang wurden wir von den Einheimischen wie Ausserirdische angeschaut», erinnert sich Lars Mäder (40) im Gespräch mit blue News.

Worum geht's? Familie Mäder spricht am Anfang ihres Auswanderer-Abenteuers kein Montenegrinisch und die Dorfbewohner*innen sind neugierig auf die Lebensweise der fünfköpfigen Familie aus dem Aargau. 

1468 Kilometer und fast 18 Autostunden von ihrer Heimat entfernt finden die Mäders ihr neues Zuhause: Dubrova am Adriatischen Meer. 

Hier gibt es genug Platz für die Grossfamilie und sie können genug Zeit für die Familie einplanen. Das haben sie in ihrem Schweizer Alltag am meisten vermisst. Also raus aus dem Hamsterrad, auf zur Terra Inkognita. 

Auf ihr Zielland Montenegro sind die Mäders zufällig gestossen. Panama stand auch zur Debatte. «Am Anfang wussten wir nicht mal, wo Montenegro ist», erinnert sich Marianne Mäder.

Das Nachbarland Kroatien kenne sie hingegen aus ihren zahlreichen Sommerferien gut. Freund*innen haben den Mäders dann Montenegro empfohlen. 

Die Nähe zur Schweiz, zur alten Heimat, hat sie bestärkt, Montenegro statt Panama zu wählen.

«Wir haben die Entscheidung keine Minute bereut»

Vor vierzehn Monaten packten die Mäders all ihr Hab und Gut ins Auto und machten sich auf in ein neues und unbekanntes Leben. 

Marianne Mäder schwärmt: «Wir haben die Entscheidung keine Minute bereut. Das Meer steht vor der Türe, unsere Kinder sind hier happy und wir haben inzwischen viele neue Freunde gefunden.»

Familie Mäder fühlt sich in Montenegro wohl.
Familie Mäder fühlt sich in Montenegro wohl.
Foto: Instagram.com/maeder.montenegro.official

Der Weg zum Auswanderer-Paradies war für die Mäders ein harziger. Die Bürokratie ist mühsam, die Sprache bis heute noch eine Knacknuss. Montenegrinisch ist für die Aargauer eine komplett neue Sprache und hat null Gemeinsamkeiten mit Deutsch oder Englisch. 

Was die Mäders in Montenegro gefunden haben, bilanzieren sie so: Das Land bietet viel weniger Luxus als ihre alte Heimat. Dafür punkten die Einheimischen mit grosser Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. 

Die Mäders haben neue Ideen am Start

Die Mäders fühlen sich so wohl, dass der Familienvater viele neue Projekte hat. Lars Mäder verdient seine Brötli noch immer mit seiner Schweizer KMU-Firma Druckidee.ch. Das Unternehmen produziert bedruckbare Werbeartikel und hilft Kunden bei der Umsetzung. 

Nun will er bis im März eine Filiale in Montenegro eröffnen. Schweizer seien dort hoch im Kurs und Schweizer Handwerk geniesse einen hervorragenden Ruf. Zudem wolle er etwas für das Land tun, das seine Familie mit offenen Armen empfangen habe. So will er neue Arbeitsplätze schaffen.

Nicht nur das: Auf dem benachbarten Areal wollen die Mäders einen Campingplatz aufbauen. 

Dafür sucht der Aargauer Unternehmer nach Investor*innen. Montenegro sei ideal für sein Vorhaben. Die Region ist äusserst sonnenreich und der Campingplatz könnte das ganze Jahr geöffnet sein. Besuch aus der Schweiz gab es auch schon.

Familie Mäder hat grosse Träume und ist in Dubrova angekommen. Einzig die Freund*innen aus der alten Heimat fehlen – und «Pommes Chips und Schoggi», sagt Marianne Mäder beim Telefongespräch. Wann immer Bekannte vorbeikommen und eine Ration mitbringen, ist es «wie Weihnachten und Geburtstage zusammen». 

«Adieu Heimat» mit Familie Mäder läuft dienstags, um 20.15 Uhr auf 3+.


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