«Ich war geblendet» Xavier Naidoo entschuldigt sich für Verschwörer-Ansichten

dpa

20.4.2022 - 10:19

Xavier Naidoo entschuldigt sich für Verschwörer-Ansichten

Xavier Naidoo entschuldigt sich für Verschwörer-Ansichten

Xavier Naidoo war jahrelang ein prominentes Aushängeschild der Verschwörer-Szene. Jetzt will der Sänger nichts mehr mit diesen Bewegungen zu tun haben. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine.

20.04.2022

Xavier Naidoo war jahrelang ein prominentes Aushängeschild der Verschwörer-Szene. Jetzt will der Sänger nichts mehr mit diesen Bewegungen zu tun haben. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine.

DPA

Der deutsche Sänger Xavier Naidoo hat in einer Videobotschaft auf Youtube zugegeben, sich in Verschwörungserzählungen verrannt zu haben.

«Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage», sagte der 50-Jährige in dem etwas mehr als dreiminütigen Video mit dem Titel «#OneLove», das am Dienstag auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht wurde.

«Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt», entschuldigt sich Naidoo. Deshalb habe er sich auch «instrumentalisieren» lassen. «Das habe ich leider jetzt erst erkannt. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue», sagt der aus Mannheim stammende Musiker weiter.

Naidoo war Reichsbürger und Coronaleugner

Xavier Naidoo trat in den vergangenen Jahren mit sogenannten Reichsbürgern auf und verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung. Textzeilen brachten ihm auch Rassismus-Vorwürfe ein. Gegen Kritik, er stünde rechtsextremen Verschwörungserzählungen nahe, wehrte er sich in der Vergangenheit. Im Dezember 2021 urteilte das Verfassungsgericht in Karlsruhe aber, dass eine Vortragsrednerin ihn wegen seinen Aussagen als Antisemiten bezeichnen durfte. 

Naidoo machte sich ausserdem in der Corona-Skeptiker-Bewegung stark. In seinem Telegram-Chat teilte er seine Ansichten, dass es das Virus gar nicht geben würde und dass die Impfung «Gift» sei.

Sinneswandel wegen Ukraine-Krieg

Xavier Naidoo begründete seinen Sinneswandel nun mit dem Krieg in der Ukraine. «Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte.»

Seine Ehefrau stammt selbst aus der Ukraine. Er habe deshalb viel mit Betroffenen gesprochen – und sich kritischen Fragen zu Äusserungen von sich stellen müssen, wofür er dankbar sei.

«Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.» Ihm sei bewusst geworden, dass er seine Familie, Freunde und Fans mit «verstörenden Äusserungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte», so Naidoo jetzt.