Bayern München sichert sich in der drittletzten Bundesliga-Runde den neunten Meistertitel in Folge und sorgt im Anschluss für das Ausrufezeichen.
Das Ende war so unspektakulär wie das Meisterrennen insgesamt: Bayern München sicherte sich seinen neunten Titel in Serie ohne selber entscheidend einzugreifen. Die letzten Minuten bis zur Krönung verfolgte das Starensemble unmittelbar vor seinem eigenen Match der 32. Runde gegen Borussia Mönchengladbach. Der Siegtreffer von Dortmund im Spiel gegen Leipzig in der 87. Minute führte dazu, dass die Bayern ohne eigenes Zutun als Meister feststanden.
Eine gute Stunde später unterstrich der Serienmeister, wie verdient sein Titel ist. Er demontierte Mönchengladbach nach allen Regeln der Kunst und kam mit viel Spielfreude zum 6:0-Kantersieg. Speziell Grund zur Freude hatte Robert Lewandowski. Der polnische Stürmer erzielte gegen den Schweizer Nationalgoalie Yann Sommer seine Saisontore 37 bis 39 und ist nur noch eine Einheit vom Bundesliga-Rekord von Gerd Müller (1971/72) entfernt.
In Gefahr war der 31. Meistertitel in dieser Saison genauso selten wie die drei Punkte gegen Mönchengladbach. Nur Leipzig hielt phasenweise einigermassen Schritt mit den routinierten Münchnern. Ende Februar kam die Mannschaft von Bayerns zukünftigen Trainer Julian Nagelsmann sogar bis auf zwei Zähler heran. Doch nach dem Sieg im Direktduell Anfang April war der Vorsprung wieder auf sieben Zähler angewachsen und der Titel nur noch eine Frage der Zeit.
Der scheidende Trainer Hansi Flick hob die aussergewöhnlich Siegermentalität seiner Mannschaft hervor. Es sei ein Genuss gewesen, dieses Team über anderthalb Jahre zu begleiten. «Wir haben gezeigt, was für eine Klasse, für ein Teamgeist, was für eine Atmosphäre in der Mannschaft ist.»
Auf Bayern München kommen nun einige Veränderungen zu. Mit Javi Martinez, Jérôme Boateng und David Alaba verlassen drei der dienstältesten Spieler im Sommer den Klub. Zudem wird Flick durch Nagelsmann ersetzt. Mit dem neuen Coach kommt auch Innenverteidiger Dayot Upamecano von Leipzig zu den Bayern, die für einmal ohne weitere Titelmöglichkeiten in die letzten Wochen einer Saison gehen. Als Titelverteidiger scheiterten sie im Cup früh und in der Champions League im Viertelfinal.
Telegramm:
Bayern München – Mönchengladbach 6:0 (4:0). – Tore: 2. Lewandowski 1:0. 23. Müller 2:0. 34. Lewandowski 3:0. 44. Coman 4:0. 66. Lewandowski (Handspenalty) 5:0. 86. Sané 6:0. – Bemerkungen: Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi, Zakaria und Embolo (bis 84.), ohne Lang (nicht im Aufgebot). 75. Rote Karte gegen Nianzou (Bayern München).