Tourenski-Spektakel Das sind die spektakulären Abschnitte auf der Patrouille-Route

Cyrill Treptow

19.4.2018

Alle zwei Jahre organisiert die Schweizer Armee in den Walliser Alpen eines der prestigeträchtigsten Skitourenrennen der Welt: die Patrouille des Glaciers (PdG). Das Spektakel führt quer durch die Gletscherwelt von Zermatt nach Verbier.  

Der Start in Zermatt

Rund 53 Kilometer und 4'000 Höhenmeter trennen die Wettkämpfer vom Start in Zermatt und dem Ziel in Verbier. Gestaffelt starten die Patrouillen von 9 Uhr abends bis 3 Uhr morgens. Es ist Ende April und weil im Dorf nicht mehr genügend Schnee liegt, werden die ersten Kilometer in Turnschuhen zurückgelegt. Ski und Skischuhe tragen die Teilnehmer auf dem Rücken. Über einen langen Aufstieg geht es nun gleich zum höchsten Punkt der Strecke, dem Tête Blanche. Die Patrouillen bewältigen auf diesem Abschnitt bereits 2'000 Höhenmeter. Wer hier ein zu hohes Tempo wählt, wird es später bereuen.

Auszug Promotionsfilm Patrouille des Glaciers

In der Dunkelheit zum Tête Blanche

Das Dach der Strecke führt am Gipfel des Tête Blanche vorbei. Mit dem Bergseil verbunden überschreiten die Patrouillen eine Höhe von 3'650 Meter und kurven anschliessend an den Gletscherspalten vorbei talwärts zum Kontrollposten in Arolla. In diesen Höhenlagen ist die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer stark reduziert, weil sie weniger Sauerstoff aufnehmen können. Viele erleben hier konditionelle Einbrüche. Es gilt, die Schwäche des Einzelnen durch die Stärke des Teams aufzufangen.

Auszug Video Pascal Bourquin

Streckenhälfte in Arolla

Nach den Stunden in der Dunkelheit der Nacht wirkt die Einfahrt in das hell erleuchtete Arolla (1'980 m) bizarr. Ein jubelndes Publikum empfängt die eintreffenden Patrouillen, welche nun die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht haben. Während sich die Patrouillen der grossen PdG für die zweite Streckenhälfte stärken, starten in Arolla auch die Teilnehmer der Halbdistanz frisch in Richtung Verbier. Gemeinsam geht es in den nächsten Aufstieg mit rund 1'000 Höhenmetern.

Der Aufstieg aus dem Tal von Arolla (Keystone)

Über den Col de Riedmatten zum Lac des Dix

In den vergangenen Jahren war der enge und steile Übergang am Col de Riedmatten ein Garant für Staus und Wartezeiten. Bei der diesjährigen Ausgabe wurde die Streckenführung angepasst und die Teilnehmer der kleinen PdG passieren statt dem Col de Riedmatten (2'919 m) nun den Col de Tsena Réfien (2'952 m). Die Ski auf den Rücken geschnallt, kämpfen sich die Patrouillen zum jeweiligen Übergang und rutschen am fixierten Seil auf der anderen Seite wieder in die Tiefe, bevor am Stausee Lac des Dix die Felle auf die Ski gezogen werden. Mit Sicht auf das höchste Bauwerk der Schweiz, der Staumauer Grande-Dixence, beginnt der Streckenabschnitt in Richtung Rosablanche.

Auszug Promotionsfilm Patrouille des Glaciers

Kuhglocken und Fendant auf der Roseblanche

Die Roseblanche (3'160 m) kann man auch als die Fanmeile der PdG bezeichnen. Die Kuhglocken und Anfeuerungsrufe der vielen Fans helfen den müden Patrouillen, sich das steile Couloir hochzukämpfen. Den Gipfel zu erreichen, ist für die Wettkämpfer erlösend. Es folgt nur noch ein kurzer Aufstieg auf den Col de la Chaux, bevor die Abfahrt hinunter in den Zielort Verbier viele Patrouillen euphorisch werden lässt.

Auszug Promotionsfilm Patrouille des Glaciers

Die letzten Kilometer bis nach Verbier

Weil der Col de la Chaux (2'940 m) über die Liftanlagen von Verbier gut erreichbar ist, herrscht auch hier beste Stimmung. Angefeuert und betreut wird jedes Team, als ob es um den Sieg ginge. Nun werden zum letzten Mal die Felle von den Ski abgezogen und es folgt die schier endlose Abfahrt nach Verbier. Wenn der Schnee aufhört und die Strasse beginnt, werden die Ski auf den Rücken geschnallt. Auch wenn die PdG den Teilnehmern schon alles abverlangt hat, gelingt es den allermeisten, nochmals zum Trab anzusetzen und mit einem Lächeln im Gesicht die Ziellinie zu überqueren.

Auszug Promotionsfilm Patrouille des Glaciers

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