Eine Woche nach dem ersten Weltcupsieg in der Abfahrt von Bormio durchbricht Cyprien Sarrazin die Phalanx von Marco Odermatt und Aleksander Kilde auch im Super-G.
Der 29-jährige Franzose steht in Wengen vor dem Sieg vor den beiden Speed-Dominatoren.
Sarrazin, Zweiter bereits in der verkürzten Abfahrt am Donnerstag, legte mit Startnummer 3 eine Fahrt in den Schnee, der auch die Besten nichts entgegenzusetzen hatten. Odermatt büsste als Zweiter 58 Hundertstel ein und damit exakt so viel, wie er tags zuvor Sarrazin abgenommen hatte, der drittplatzierte Kilde bereits eine Sekunde. Justin Murisier, als Siebter im Zwischenklassement zum zweiten Mal in Folge der zweitbeste Schweizer im Super-G, hielt zu Recht fest: «Heute war Sarrazin unschlagbar.»
Odermatt musste sich nach zuvor drei Siegen in drei verschiedenen Disziplinen sowie fünf Siegen in den letzten sechs Super-Gs zwar wieder einmal geschlagen geben. Der Nidwaldner baute seine Podestserie in dieser Disziplin aber auf zwölf Rennen aus und egalisierte damit die Bestmarke von Hermann Maier, die aus der Zeitspanne zwischen 2001 und 2004 datiert. Aus den letzten 21 Super-Gs resultierten für Odermatt nicht weniger als 18 Podestplätze.
Sieben Plätze hinter Odermatt und zwei hinter Murisier schaffte es auch Stefan Rogentin in die Top 10. Der Österreicher Vincent Kriechmayr, vor Sarrazin seit 2021 der einzige Super-G-Sieger im Weltcup, der nicht Odermatt oder Kilde hiess, schaffte es nicht in die Top 10.
Bitter verlief das Rennen für Alexis Pinturault, der am Dreikönigstag zum ersten Mal Vater geworden ist. Der 32-jährige Franzose geriet beim Sprung am Silberhorn aus der Balance und verletzte sich beim Sturz womöglich schwer am Knie. Der Gesamtweltcupsieger von 2021 musste mit dem Helikopter abtransportiert werden.