Gianni Infantino bleibt wie erwartet FIFA-Präsident. Der 52-jährige Walliser schaffte die Wiederwahl am Kongress in Ruandas Hauptstadt Kigali ohne Probleme.
Ohne einen Gegenkandidaten fand die Wahl wie bereits bei seiner ersten Wiederwahl 2019 per Akklamation (Applaus) statt. Die 211 Mitgliedsstaaten des Fussball-Weltverbandes sprachen sich trotz der zum Teil heftigen Kritik an Infantino rund um die letzten WM in Katar für weitere vier Jahren mit dem Italo-Schweizer an der Spitze aus. Im Vorfeld hatten zwar Norwegen, Schweden und Deutschland erklärt, sie würden Infantino nicht unterstützen. Trotzdem konnte dieser auf eine grosse Mehrheit zählen.
Zu den Unterstützern von Infantino gehörte auch der Schweizerische Fussballverband, der zwar betont, man habe «klare Forderungen im Bereich Menschenrechte», aber auch befand unter dem Schweizer habe die FIFA sich «grundsätzlich positiv entwickelt». Die stärksten Kritiker des FIFA-Präsidenten befanden, er habe zu wenige seiner Versprechen umgesetzt und dem Weltverband fehle es an der nötigen Transparenz.
Infantino hatte 2016 den über den Korruptionsskandal gestolperten Sepp Blatter an der FIFA-Spitze ersetzt. Seither geriet er vor allem bei einigen europäischen Verbänden immer wieder in die Kritik. Viele seiner Ideen, wie etwa die Aufstockung der WM oder das Turnier alle zwei Jahre durchzuführen, fanden keinen Anklang; seine Nähe zum letzten WM-Organisator Katar missfiel ebenfalls. Beliebt ist Infantino vor allem auch bei kleinere Verbänden, die auf das von der FIFA ausgeschüttete Geld angewiesen sind. Jede der 211 Stimmen der Mitgliedsverbände zählt gleich viel.
Obwohl er seit 2016 schon Präsident ist und nur drei Amtszeiten erlaubt sind, könnte Infantino bis 2031 im Amt bleiben. Den Statuten gemäss wurde er erst im Sommer 2019 in seine erste eigene Amtszeit gewählt.