Was im Riesenslalom im Dezember 2005 in Kranjska Gora mit dem Ausscheiden im ersten Lauf beginnt, endet für Carlo Janka gut 16 Jahre später beim Abfahrts-Klassiker in Wengen ebenfalls fast vorzeitig.
Das Out konnte der Bündner in seinem 287. und letzten Weltcup-Rennen zwar in extremis verhindern. Doch eine auch nur annähernd so starke Platzierung wie tags zuvor in der ersten Abfahrt, als er Elfter geworden war, lag für Janka ausser Reichweite. Letztlich waren der Rang und der grosse Rückstand am Tag von Jankas Abschied aber Nebensache.
«Es war heute nochmals herrlich. Das war das Lauberhorn, wie man es kennt mit den vielen Zuschauern und dem perfekten Wetter», sagte der 35-Jährige aus Obersaxen im Interview mit dem Schweizer Fernsehen und sprach davon, «dass es deswegen immer so schön gewesen ist, hier zu fahren. Es war ein Traum, dass ich nochmals dabei sein konnte. Der Kreis schliesst sich damit perfekt.»
Janka zeigte in seiner Karriere bei den grossen Triumphen an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, aber auch beim Gesamtweltcup und den weiteren Weltcupsiegen nie grosse Emotionen. Auch am Donnerstag, als er in Wengen seinen Rücktritt öffentlich bekanntgab, blieb der Bündner immer sachlich. Einzig in seinem letzten SRF-Interview als aktiver Fahrer, als ihm Bilder von seiner im Ziel jubelnden zweijährigen Tochter Ellie gezeigt wurden, bekam Janka kurz wässrige Augen.
Der «Iceman», wie er wegen seiner Coolness auch genannt wurde, fing sich aber schnell wieder. Das Ende sei auch immer ein Anfang, sagte Janka. «Ich freue mich auf die Zeit, die nun kommt. Bislang drehte sich mein Leben fast nur ums Skifahren. Nun lasse ich davon los und werde meine Energie für die Familie und andere Sachen aufwenden. Darauf freue ich mich sehr.»