Schilddrüse «Nervtötende Krankheit» – was bei Hashimoto hilft

Von Sulamith Ehrensperger

29.11.2019

Bei der Autoimmunerkrankung «Hashimoto» greift das Immunsystem irrtümlich das Gewebe der Schilddrüse an. Es kommt zu einer anhaltenden Entzündung und einer Unterfunktion. 
Bei der Autoimmunerkrankung «Hashimoto» greift das Immunsystem irrtümlich das Gewebe der Schilddrüse an. Es kommt zu einer anhaltenden Entzündung und einer Unterfunktion. 
Bild: iStock 

Izabelle Wentz hat sich selbst von «Hashimoto» befreit, jene Schilddrüsen-Erkrankung, unter der schätzungsweise jede fünfte Frau leidet. In ihrem neuesten Buch konzentriert sich die Bestsellerautorin auf die Ernährung.

Als Izabella Wentz 27 war, wurde bei ihr die Autoimmunerkrankung «Hashimoto-Thyreoiditis» diagnostiziert, es ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse.

Sie war ständig müde gewesen, wurde depressiv, überhaupt spielte ihre Gesundheit nicht mehr mit. Am Ende kam eine ganze Palette an Beschwerden zusammen:

Reizdarm, Panikattacken, Hirnleistungsstörungen und Gedächtnisausfälle, emotionale Fehlregulation, Herzrasen, Haarausfall, Kälteunverträglichkeit, ein Taubheitsgefühl in den Armen (Karpaltunnelsyndrom) – und schliesslich stellte sie fest: «Hilfe, meine Jogginghosen werden zu eng.»

Jede fünfte Frau ist betroffen

Seit Jahren beschäftigt sich die Apothekerin und Bestsellerautorin Wentz mit «dieser nervtötenden Krankheit, die einem den Alltag ganz schön verpfuschen kann», wie sie es ausdrückt. Wie bei vielen Schilddrüsenpatienten dauerte es auch bei ihr Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wurde – sogar mindestens zehn Jahre, schreibt sie.



Die Schilddrüse produziert entscheidende Hormone für Stoffwechsel, Kreislauf, Wachstum und Psyche. Sie beeinflusst dadurch fast alle Körperfunktionen. Im Fall von Hashimoto tut sie das nicht mehr.

Es ist eine der am wenigsten verstandenen Erkrankungen, obwohl man schätzt, dass jede fünfte Frau betroffen ist. Frauen erkranken etwa neunmal häufiger als Männer. Oft sind die Auswirkungen so gravierend, dass Betroffene kaum noch ihren Alltag bewältigen können.

Das richtige Essen lindert Hashimoto

Hashimoto ist zwar nicht heilbar. Mit der richtigen Behandlung und Ernährungsumstellung hat die Amerikanerin Hashimoto aber in den Griff bekommen. In ihrem neuesten Buch konzentriert sie sich deshalb auf die Ernährung, die sich bei Hashimoto vorteilhaft auswirken kann.

Die Pharmakologin zeigt Wege auf, wie Betroffene mit dem richtigen Essen Hashimoto lindern und somit wieder befreiter leben können. Das Buch vereint Ernährungspläne und über 125 Rezepte für eine gesunde Schilddrüse. Ebenso gibt es praktische Tipps im Umgang mit Hashimoto – beispielsweise zur Stressreduktion.

Kein allgemeingültiges Rezept

Die Anregungen, die das Buch bietet, sind vielfältig. Wentz zählt Lebensmittel auf, die für Hashimoto-Patienten besonders günstig sind, aber auch solche, die man meiden sollte. Manche Tipps sind sehr simpel, etwa, Milch und Milchprodukte wegzulassen oder auf Gluten zu verzichten. Doch kann Wentz kein allgemeingültiges Rezept anbieten. 

Denn bislang gibt es keine Ernährungsform, die jedem Hashimoto-Patienten gleichermassen helfen könnte. Das Buch unterstützt aber immerhin dabei, die individuell richtige Ernährung zu finden. Klingt einfach, ist es aber nicht. 

Trotz seiner Komplexität: Das Buch zeigt Betroffenen neue Wege auf – und macht damit Mut. 

Ein Kochbuch, das zeigt, wie man mit der richtigen Ernährung Hashimoto lindern kann: mit 125 Rezepten, Wochenplänen und praktischen Tipps.
Ein Kochbuch, das zeigt, wie man mit der richtigen Ernährung Hashimoto lindern kann: mit 125 Rezepten, Wochenplänen und praktischen Tipps.
Bild: Riva-Verlag

Bibliografie: «Das Hashimoto-Kochbuch» von Izabella Wentz ist im Riva-Verlag erschienen und kostet ca. 31 Fr.

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