Erhöhtes Ansteckungsrisiko Tripper könnte durchs Küssen übertragen werden

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16.5.2019

Auch das Küssen kommt als Übertragunsgweg für Tripper infrage.
Auch das Küssen kommt als Übertragunsgweg für Tripper infrage.
Bild: iStock

Sind Geschlechtsverkehr oder Oralsex nicht die einzigen Wege, über die man sich mit einer Gonorrhoe anstecken kann? Eine kleine Studie australischer Forscher lässt diesen Schluss zu.

Sie gilt als eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten: die Gonorrhoe, im Volksmund auch als Tripper bekannt. Für Symptome wie eitriger, sehr unangenehm riechender Ausfluss oder Schmerzen beim Urinieren, zeichnen sich Bakterien, die Gonokokken, verantwortlich. Ihnen lässt sich mittels Antibiotika den Garaus machen.

Zu den bislang bekannten Übertragungswegen gehören Geschlechts- und Oralverkehr. Im medizinischen Fachmagazin «Sexually Transmitted Infections» veröffentlichte Forschungsresultate lassen jetzt den Schluss zu, dass sich eine Hals-Rachen-Gonorrhoe auch durch intensives Küssen übertragen lässt.

Ansteckungsrisiko erhöht

Für ihre Beobachtungsstudie werteten die Forscher der Monash University in Melbourne (Australien) Fragebögen aus, die sie von rund 3’677 bisexuellen und homosexuellen Männern ausfüllen liessen. Zudem wurden Urinproben entnommen und Abstriche gemacht, die auf das Vorkommen von Gonokokken getestet wurden. Dabei wurde bei über sechs Prozent der Probanden eine Rachen-Gonorrhoe nachgewiesen, bei 5.9 Prozent eine Anal-Gonorrhoe, bei etwas weniger als drei Prozent war der Harntrakt von einer Gonokokken-Infektion betroffen.

Aus ihren Analysen schlussfolgerten die Wissenschaftler, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Gonorrhoe des Hals-Rachenraums zu erkranken, um 46 Prozent erhöht sei – und zwar bei den Personen, die mindestens vier Partner geküsst, aber keinen Sex mit ihnen hatten. Auf 81 Prozent stieg das Ansteckungsrisiko, wenn die Probanden nicht nur küssend interagierten, sondern auch Geschlechtsverkehr hatten.

Die Werte verglichen die Forscher mit Probanden, die mit keinem oder nur einem Partner intim wurden.

Mundspülung als Prävention?

Kann das Ansteckungsrisiko mit einer Gonorrhoe des Hals- beziehungsweise Rachenraums durch Mundwasser vermindert werden? Tatsächlich zeigte die gleiche Forschungsgruppe, dass die Konzentration von Gonokokken durch die regelmässige Anwendung einer alkoholhaltigen Mundspülung gesenkt werden kann.

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