Neue StudieWie gesund ernähren sich die Schweizerinnen?
dpa/kd
19.3.2019
In welchem Land ernähren sich die Menschen am gesündesten? Und wie gesund leben und essen eigentlich die Schweizerinnen und Schweizer? Eine neue Studie gibt Antworten.
Deutsches Essen? Pachi rümpft die Nase. «Zu fett, zu vitaminarm! Und ... darf ich ehrlich sein? Oft auch ungeniessbar», lautet das vernichtende Urteil der 70 Jahre alten Frau aus Madrid.
Das Essen sei vor Jahren einziger Negativpunkt eines einmonatigen Aufenthaltes bei Freunden in Berlin und Hamburg gewesen, erzählt die frühere Journalistin und Hobbymalerin. «Wir Spanier essen und leben mittlerweile so gesund und ausgeglichen wie in kaum einem anderen Teil der Welt.»
Was würde die Madrilenin wohl über Raclette, Fondue oder unseren geliebten Cervelat sagen? Und leben die Spanierinnen und Spanier wirklich so gesund?
Eine neue Studie des US-Finanzunternehmens Bloomberg gibt der Frau, die Powerwalking macht und deren Vater erst jüngst mit 94 Jahren starb, Recht. Danach lebt es sich derzeit nirgendwo so gesund wie in Spanien.
Spanisches Geheimrezept
Tatsächlich hat das Land einen ordentlichen Sprung gemacht: Bei der letzten Erhebung 2017 lag es noch auf dem sechsten Rang. Nun verdrängt es unter anderem die Schweiz vom Podest; ganze zwei Plätze verliert unser Land, und landet auf dem fünften Platz.
«Vielleicht ist es irgendwas in Gazpacho oder Paella, aber Spanien hat gerade Italien als gesündestes Land der Welt überholt», heisst es in dem Bloomberg-Bericht augenzwinkernd.
Die Studie untersuchte die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung von 169 Nationen: Neben Daten zu Übergewicht, Zigarettenkonsum, Gesundheitssystem und Lebenserwartung wurde auch die Ernährungsweise der Menschen verglichen. Und da haben die Spanier – ebenso wie die auf Rang zwei liegenden Italiener – dank ihrer «mediterranen Diät» scheinbar tatsächlich das Geheimrezept für ein langes Leben entdeckt.
Etwa durch den Verzehr der bereits erwähnten Gazpacho. Die kalte Gemüsesuppe, eines der Meisterwerke iberischer Kochkunst, wird unter anderem aus Tomaten, Gurken, Pepperoni, Zwiebeln und Knoblauch zusammengemixt – und ist nicht nur reich an Vitamin C, sondern soll auch entzündungshemmend wirken.
Olivenöl als Grundlage
Die in Spanien ansässige Stiftung Fundación Dieta Mediterranea sieht Olivenöl als den Hauptdarsteller der Mittelmeerdiät schlechthin. Schon fünf Suppenlöffel Olivenöl pro Tag sollen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen merklich minderten.
Für die Spanier handelt es sich allerdings um keine «echte Diät, die man sich aufzwingt, weil man abnehmen oder gesünder leben möchte», wie Pachi betont. «Wir haben unser Essen sozusagen im Blut, in den Genen, es gehört zu unseren Traditionen.»
Auch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung bestätigt: «In Spanien werden deutlich mehr Gemüse, Früchte und Hülsenfrüchte verzehrt als den nördlichen Ländern Europas. Und als Fettquelle steht Pflanzenöl im Vordergrund.» Und dass sich eine pflanzenbetonte Kost günstig auf die Gesundheit auswirkt, dafür gibt es mittlerweile ausreichend Belege. Dagegen sollte der Verzehr von rotem Fleisch, verarbeiteten Fleischprodukten und der Konsum zucker-gesüsster Getränke stark eingeschränkt werden.
Zucker und Fleisch dominieren auch in der Schweiz den Menüplan. Dies macht die 2015 erhobene nationale Studie «menuCH» zu den Ernährungsgewohnheiten nur allzu deutlich.
Gesunde Wirkung fürs Herz
Die Mittelmeerdiät wirke sich vor allem bei der Vermeidung sogenannter kardiometabolischer Krankheiten positiv aus: «Dies umfasst sowohl den Typ-2-Diabetes als auch Herz-Kreislauferkrankungen», erklären Experten.
Bereits heute leben die Spanier internationalen Studien zufolge länger als ihre europäischen Mitbürger. Weltweit lag das Land 2016 auf dem vierten Platz, nur in Japan, der Schweiz und Singapur war die Lebenserwartung bei Geburt noch höher.
Doch Studien zufolge wird Spanien bis 2040 wohl auch hier die Führung übernehmen: Die Bürger von Sevilla bis Santander haben dann Schätzungen zufolge bei Geburt eine durchschnittliche Lebenserwartung von 85,8 Jahren.
Mit erwarteten 85,2 Lebensjahren läge die Schweiz nur knapp dahinter. Wichtigste Faktoren sind dabei hoher Blutdruck, Übergewicht, hohe Blutzuckerwerte, Tabak- und Alkoholkonsum sowie Luftverschmutzung.
Die Nationalwurst einmal anders: Cervelat im Teig
«Was soll ich heute nur kochen?» - Eine Frage, die wohl den Grossteil der Schweizerinnen und Schweizer tagtäglich beschäftigt. Bluewin schafft nun mit dem Videoformat «Blue Kitchen» Abhilfe.
21.09.2017
Pachi kann die Statistiken nachvollziehen: «Einige junge Leute kaufen zwar heutzutage bei uns sehr viel Mist. Fertiggerichte und so. Aber das sind längst nicht alle.»
Sie sitzt mit einem Bekanntenpärchen – 90 und 92 Jahre alt – auf der Strassenbank, schaut zum dunkelblauen Vormittagshimmel der Hauptstadt und fügt an: «Nicht nur das Essen ist wichtig. Sonne, Siesta, Spaziergänge, Sprechen, soziale Kontakte pflegen, Spass am Leben haben ... das ist unser Rezept.»
Tschüss Chips und Erdnüsse: Das sind die gesunden Snack-Alternativen
Tschüss Chips und Erdnüsse: Das sind die gesunden Snack-Alternativen
Gesunde Snacks können vielfältig sein. Dabei kommt es allerdings darauf an, ob man lediglich auf die Kalorienzahl achtet oder auch darauf, wie gut die Nährwerte sind. Wir haben einige schmackhafte Alternativen zu Chips und Co. für Sie zusammengestellt. So kann der nächste Filmabend ohne Reue kommen!
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Selbermachen heisst das Zauberwort. Denn wer seine Snacks eigenhändig zubereitet, der weiss auch, was drinsteckt. Keine versteckten Zusatzstoffe, Fette oder Zucker. Wenn Sie sich extra die Zeit nehmen, werden Sie das Ergebnis nicht so selbstverständlich nebenher verspeisen wie die Chips aus der Tüte, sondern bewusster geniessen.
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Am naheliegendsten ist es, die fettigen Snacks durch Rohkost zu ersetzen. Die kann man gemütlich nebenher knabbern und muss kein schlechtes Gewissen haben. Vor allem Sellerie und Gurke sind empfehlenswert, denn beide haben wenig Kalorien aufgrund eines sehr hohen Wassergehalts. Dazu muss allerdings ein leckerer Dip her ...
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Ein Dip lässt sich schnell aus Joghurt oder Frischkäse herstellen. Im Supermarkt einfach die fettarme Variante wie zum Beispiel Skyr kaufen und wahlweise mit Schnittlauch, Basilikum oder Tomatenstückchen verfeinern.
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Joghurt ist Ihnen zu langweilig? Wie wäre es dann mit einem Avocado-Dip? Wer nun argumentiert, Avocados hätten so viel Fett, der hat recht. Doch es handelt sich dabei um ungesättigte Fettsäuren, die Ihnen länger das Hungergefühl nehmen. Auch Hummus ist ein gesunder Dip. Der besteht aus Kichererbsen und kann ebenfalls in der heimischen Küche entstehen.
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Eine tolle Alternative zu Erdnüssen sind geröstete Kichererbsen. Sie fördern die Verdauung und weisen einen hohen Eisen- und Kalziumgehalt auf. Achtung allerdings bei der Zubereitung: Ungekocht sind Kichererbsen aufgrund der Inhaltsstoffe Phasin und Saponin giftig.
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Popcorn hat nicht gerade einen guten Ruf. Nach dem Kinobesuch kleben die Zähne, und man weiss, dass man gerade Unmengen Zucker zu sich genommen hat. Das muss aber nicht sein, denn Popcorn lässt sich einfach in der heimischen Pfanne herstellen. Den Zucker kann man dabei einfach weglassen und stattdessen mit Salz oder auch Knoblauch würzen.
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Oliven sind ebenfalls ein gesunder Snack, denn sie enthalten ungesättigte Fettsäuren sowie Natrium, Kalzium und Zink. Geheimtipp: Die grünen Oliven haben etwas weniger Kalorien als die schwarzen.
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Es müssen unbedingt Chips zum Knabbern sein? Wie wäre es mit Zucchini? Einfach in dünne Scheiben schneiden und mit etwas Öl, Rosmarin oder Basilikum auf ein Blech legen. Ab in den Ofen und fertig! Wem das nicht ausgefallen genug ist, der kann das gleiche mit Grünkohlblättern machen. Das Ergebnis: knusprige Kale-Chips!
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Wer es lieber süss statt salzig mag, sollte Apfelchips probieren. Die sind weit gesünder als die Kartoffelchips aus der Tüte, und mit etwas Geduld lässt sich die fruchtige Alternativ auch daheim produzieren.
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Das Gleiche gilt auch für Bananen-Chips. Die sind schön knusprig und eine super Alternative zum gekauften Snack, haben wie die Apfel-Chips aber natürlich einen hohen Fruchtzuckeranteil.
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Auch Rote Bete eignet sich wunderbar als Chips-Ersatz. Einfach in dünne Scheiben schneiden (Handschuhe nicht vergessen, sonst sind die Hände rot!), für 40 Minuten in den Backofen bei 180 Grad, ein bisschen Meersalz drüber, fertig!
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