22 Sonntags-Fragen Cenk Korkmaz: «Da bin ich relativ jungfräulich unterwegs»

Von Bruno Bötschi

30.4.2023

«Das Rumhantieren mit Orangensaft oder Tee im Bett ist definitiv nichts für einen Tollpatsch wie mich»: Cenk Korkmaz.
«Das Rumhantieren mit Orangensaft oder Tee im Bett ist definitiv nichts für einen Tollpatsch wie mich»: Cenk Korkmaz.
Bild: zVg

Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Bei welchem Song stürmen Sie sofort die Tanzfläche? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Komiker Cenk Korkmaz.

Von Bruno Bötschi

30.4.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Cenk Korkmaz aus Winterthur ist der neue Stern am Schweizer Comedy Himmel.
  • Aktuell ist er mit seinem ersten Soloprogramm «Schleierhaft» auf Tournee.
  • In der Rubrik «22 Sonntags-Fragen» verrät der 34-Jährige, warum er niemals im Bett frühstücken würde.

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was sie oder er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Cenk Korkmaz.

Der 34-jährige Winterthurer gilt als der Newcomer am Schweizer Comedy Himmel. 2020 gewann er den «Comedy Club Award». Aktuell ist er mit seinem ersten Soloprogramm «Schleierhaft» auf Tournee.

1. Cenk Korkmaz, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Showtime.

2. Was war der schönste Moment in der vergangenen Woche?

Am Montagmorgen aufzuwachen und zu realisieren, dass ich mich endlich vollständig vom Beruf getrennt und zur Berufung übergegangen bin.

3. Wenn Sie Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Gute Frage. Kommt drauf an, wie schädlich die Mehrheitsmeinung objektiv gesehen wäre. Aber ich glaube eher nicht, dass ich anderen Menschen diktieren würde, was sie zu tun haben. Keine Diktatur, so utopisch sie auch sein mag, ist erstrebenswert. Persönliche Entscheidungsfreiheit ist meines Erachtens eines der höchsten Güter, das es zu schützen gilt. Ein fremdbestimmtes Leben wäre meiner Meinung nach nicht lebenswert.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Butterzopf.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Bei niemandem. Also, meine No-Name-Kleidung wurde bestimmt auch von irgendjemandem designt, aber ich habe überhaupt nichts übrig für Designer-Mode. Da gehe ich lieber schön essen. Am liebsten hätte ich ein einziges Outfit. In mehrfacher Ausführung. Wie Homer. Homer Simpson, meine ich.

6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Jim Morrison. Ein faszinierender Mensch.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Ich bin kein Experte, aber aufgewachsen bin ich mit Pierce Brosnan als Bond. An Daniel Craig musste ich mich erst gewöhnen. Ich persönlich würde die Treue zu Ian Flemings Original als Bewertungsgrundlage nehmen. Dann wäre es wohl Timothy Dalton.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

«Big Bang Theory» oder «Die Simpsons» waren meine Begleiter. Heute ist die einzige Serie, die ich regelmässig schaue, «Rick and Morty».

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Da bin ich relativ jungfräulich unterwegs. Ich war in meinem ganzen Leben vielleicht an drei Konzerten. Das letzte war ein klassisches Konzert in Venedig, das ich spontan besucht habe.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

«Everybody (Backstreet’s Back)» von den Backstreet Boys. Aber nur, wenn die Tanzfläche mein Wohnzimmer ist – oder die Dusche.

«Keine Diktatur, so utopisch sie auch sein mag, ist erstrebenswert»: Cenk Korkmaz.
«Keine Diktatur, so utopisch sie auch sein mag, ist erstrebenswert»: Cenk Korkmaz.
Bild: zVg

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Ich liege eigentlich nie lange im Bett rum. Wenn ich mal wach bin, hüpfe ich ziemlich schnell aus den Federn.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Mitnichten. Es gibt wohl kaum etwas Gefährlicheres. Das Rumhantieren mit Orangensaft oder Tee im Bett ist definitiv nichts für einen Tollpatsch wie mich.

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Am 31. März. Da trat ich in einer reformierten Kirche auf. Aber das zählt wohl nicht so richtig. Davor war ich im Januar in einer Kirche. Als ich umgezogen bin. Da habe ich bei einem Rundgang durch mein neues Dorf die Kirche besucht. Ich bin überhaupt nicht religiös, eher agnostisch mit einer guten Portion Spiritualität, aber interessiere mich sehr für alle möglichen Glaubensrichtungen.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Meinen Rucksack. Aber der ist auch sonst mein ständiger Begleiter. Speziell am Wochenende? Vermutlich ist es der Ofen.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

An Sonntagen sind regelmässig lange Spaziergänge angesagt, die zu halben Wanderungen ausgedehnt werden können. Das lüftet den Kopf durch und ist die beste Methode, um auf neue Ideen zu kommen.

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Fondue fribourgeoise. Definitiv. Unschlagbar. Das beste Fondue. Ich liebe aber auch Risotto. Es ist wohl das Gericht, was ich meinen Gästen am liebsten kredenze. Aber da gibt es Regionen, die den Tessinern den Titel definitiv streitig machen können. Nachzulesen im «Guida Gallo» mit dem Titel «i Risotti dei migliori Ristoranti del Mondo», welchen ich im umwerfenden Restaurant Il desco in Verona geschenkt bekommen habe. Das Fondue fribourgeoise hingegen ist unangefochten an der Spitze der Käsefondues.

17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Ich bin ein überzeugter Fussgänger. Ich habe als Kind einmal ein Velo besessen, das nicht mal tauglich für die Veloprüfung war. Und später ein Skateboard. Aber seit meinem 15. Lebensjahr gibt es für mich nichts Schöneres als zu Fuss unterwegs zu sein. Ich mag Spaziergänge und Wanderungen. Ansonsten bin ich ÖV-ler durch und durch.

18. Locarno oder Lugano?

Ich habe jahrelang meine Sommerferien im Tessin bei meiner Tante verbracht. Und ich glaube, ich würde Locarno sagen. Lugano kann oft etwas voll werden, da bevorzuge ich die kleine, herzige Variante. Aber beide Orte haben wunderschöne Kulissen zum Verweilen und Flanieren.

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: An was denken Sie?

Der Gedanke an die Romandie weckt in mir das Gefühl von Versäumnis. Ich weiss nicht warum, aber bisher habe ich es nur zwei- bis dreimal ins Welschland geschafft. Und auch das waren leider keine grossen Erkundungstouren. Die Romandie steht also noch auf meiner Schweizer Reiseliste.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Freunde und Familie treffen.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Ehrlich gesagt, bin ich mir keinerlei Gerüchten bewusst, die mich betreffen. Charles Nguela pflegte das Gerücht zu verbreiten, ich hätte einen grossen Kopf. Das stimmt natürlich nicht.

22. Ihr Lieblingswitz?

Da muss ich leider passen. Das müsste man Markus Krebs fragen. Er ist die unangefochtene Autorität, was Witze angeht. 

Cenk Korkmaz füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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