Kolumne Geld macht glücklich – wenn du es nicht ausgibst

Von Marianne Siegenthaler

11.10.2021

Ein Sparfuchs wie Onkel Dagobert: Unsere Kolumnistin sucht immer nach der günstigsten Option.  
Ein Sparfuchs wie Onkel Dagobert: Unsere Kolumnistin sucht immer nach der günstigsten Option.  
Disney

Wenn unsere Kolumnistin eine Comic-Figur wäre, wäre sie wohl Dagobert Duck. Ihre Sparsamkeit beschert ihr nicht nur aufregende Abendessen, sondern auch ein erfüllteres Leben.

Von Marianne Siegenthaler

11.10.2021

Wenn ich etwas Neues brauche, eine elektrische Zahnbürste zum Beispiel, kaufe ich nicht einfach irgendeine. Nein. Erst lese ich sämtliche Testergebnisse und wenn ich mich dann entschieden habe, suche ich auf einem Preisvergleichsportal die günstigste. Das braucht Zeit, aber immerhin habe ich die Gewissheit, dass ich nicht zu viel bezahlt habe und meinen Kauf nicht bereuen werde.

Ich bin zwar eine Schnäppchenjägerin, Shopping in Einkaufszentren macht mir jedoch überhaupt keinen Spass – im Gegenteil. Ich bin immer froh, wenn ich wieder draussen bin. Lieber bestelle ich, falls ich wirklich mal was benötige, möglichst alles online. Ausser Lebensmittel. Die besorge ich im Laden.

Aber natürlich nicht, bevor ich online nachgeschaut habe, was grad im Angebot ist. Und da bin ich dann total flexibel. Ich nehme einfach das, was gerade günstig zu haben ist. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass wir sehr abwechslungsreich essen und das Kochen niemals langweilig wird.

Zur Autorin: Marianne Siegenthaler
Bild: zVg

Marianne Siegenthaler ist freie Journalistin, Texterin und Buchautorin. In ihrer Kolumne nimmt sie die grossen und kleinen, die schrägen und schönen, die wichtigen und witzigen Themen des Alltags unter die Lupe – mal kritisch, mal ironisch, mal mit einem Augenzwinkern. Sie ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter und lebt am Zürichsee. www.texterei.ch

Geiz ist nicht geil

Was mir allerdings niemand vorwerfen kann, ist Geiz anderen gegenüber. Im Gegenteil. Da bin ich sehr grosszügig. Beim Geburi-Shopping mit meiner Tochter liegt mir die Kreditkarte locker in der Hand. Und wenn mein Mann sich irgendein teures Teil für sein Motorrad wünscht – kein Problem.

Gemeinnützige Institutionen werden regelmässig finanziell unterstützt, und natürlich gehe ich niemals ohne Geld aus dem Haus, um niemandem auf der Tasche zu liegen. 

Schon mal von Frugalismus gehört?

Für mich persönlich kaufe ich aber nur Dinge, die ich auch brauche. Wenn nicht, dann kann es noch so billig sein, ich bin nicht interessiert daran. Und so fällt mir der Konsumverzicht sehr leicht.

Sparsam leben, wenig Geld ausgeben und trotzdem – oder gerade deswegen – glücklich und zufrieden sein: Damit bin ich nicht allein. Es gibt sogar ein Wort dafür: Frugalismus. 

Die Bewegung kommt, natürlich, aus Amerika, und die Anhängerinnen und Anhänger schätzen ihr einfaches, aber erfülltes Leben. Buchautor Michael Robert («100 Tipps für Frugalisten») fasst sehr prägnant zusammen, wie man einfach frugal lebt:

«Verschwende nicht, konsumiere wenig, kaufe nur, was du brauchst, kaufe keinen Schrott, belaste und verschmutze unseren schönen Planeten so wenig wie möglich. Fertig.» 


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In der Rubrik «Die Kolumne» schreiben Redaktorinnen und Redaktoren von «blue News» regelmässig über Themen, die sie bewegen. Leserinnen und Leser, die Inputs haben oder Themenvorschläge einreichen möchten, schreiben bitte eine E-Mail an: redaktion.news@blue.ch.

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