Bilderbuch-GeschichteDas hat der Bär noch nie gesehen
Von Sulamith Ehrensperger
6.1.2021
Das eiskalte Geschenk von Herrn Bär macht eine lange Reise. Eine Geschichte, die über die Begegnung mit den ersten Schneeflocken erzählt – und den Wunsch, diese Freude zu teilen.
Lärm weckt ihn aus dem Winterschlaf. Verärgert stapft der Bär nach draussen. Was ihn da erwartet ... Seine schlechte Laune ist wie weggeblasen. «Was für ein Wunder!», ruft er. Denn so hat er den Wald noch nie gesehen.
Die Geschichte erzählt, wie der Bär mit allen Sinnen auf das Wunder der verschneiten Natur reagiert. «Mmmmh, das ist wie Zuckerwatte auf der Zunge!» Die Freude über die fallenden Schneeflocken will er mit seinen Freunden teilen. Nur sind diese weggezogen. Den Winter verbringen sie lieber in wärmeren Gefilden. Was soll der Bär nun tun?
In kurzen Texten schildert die Autorin Heyjin Go das Geschehen. Umso ausführlicher mag man beim Erzählen in den Bildern der Geschichte schwelgen. Am liebsten würde man zusammen mit dem Bären wie eine Flocke durch den Schnee tanzen und die Zunge rausstrecken, um ein paar Schneeflöckchen zu fangen. So wie wir das als Kind eben gemacht haben.
«Mmmmh, das ist wie Zuckerwatte auf der Zunge!»
Die Autorin Heyjin Go lebt in Südkorea. Sie studierte Grafikdesign und setzt sich in ihren Büchern mit der Welt der Kinder und Naturthemen auseinander. In ihrem jüngsten Buch schickt sie übrigens einen Schneemann auf die Reise. Sie zeigt, wie schön es sein kann, wenn man jemandem eine Freude machen will. Mehr sei nicht verraten.
Nur so viel noch: Die gut gemeinte Überraschung von Herrn Bär klappt nicht so ganz. Doch machen seine Freunde das Beste daraus.
Bibliografie: «Schneeglück verschenken» von Heyjin Go, im Atlantis / Orell Füssli Verlag erschienen, 24.90 Franken.