Norm Self (89) ist wahrscheinlich der älteste schwule Pornostar der Welt. Vor sechs Jahren begann der ehemalige Priester, der 28 Jahre lang mit einer Frau verheiratet war, seine Karriere im Horizontal-Gewerbe.
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23.09.2023, 23:55
24.09.2023, 15:36
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Der 89-jährige Norm Self aus dem US-Bundesstaat North Carolina ist der vermutlich älteste schwule Pornostar der Welt.
Fast 30 Jahre lang war der protestantische Priester mit einer Frau verheiratet.
1997 kam seine persönliche Wende, als er sich zum ersten Mal offen eingestand, dass er «ein schwuler Mann» ist.
Es sollte dann aber nochmal zwei Jahrzehnten dauern, bis Self zum ersten Mal als Darsteller in einem Pornofilm zu sehen war.
«Es war, als ob die Himmelstüren sich geöffnet hätten. Und dann die Höllentore.» Vor sechs Jahren erzählt Norm Self in einem Video-Interview, wie er als junger, religiöser Mann das Onanieren erlernt hat.
Self sagt, er habe danach sofort gebetet, damit er so etwas Sündhaftes nie wieder tue. Tage später sei die Reue jedoch verflogen. «Ich habe gedacht, wenn ich nach dem Rubbeln bete, dann zählt es nicht.»
Norm Self: «Ich bin ein schwuler Mann»
Der heute 89-jährige Norm Self ist in einem christlichen Haushalt im US-Bundesstaat North Carolina gross geworden. Als junger Erwachsener entscheidet er sich für den Beruf des protestantischen Pfarrers.
In den folgenden Jahrzehnten lebt Self ein so genanntes normales Leben: Fast 30 Jahre lang ist er mit einer Frau verheiratet. Bis er 1997 eine persönliche Wende erlebt.
Norm arbeitet als Universitäts-Pfarrer an einem College. Dort trifft er auf eine Gruppe junger Studenten, die sich als schwul outen. Damals macht es bei ihm Klick.
Er gesteht sich zum ersten Mal offen ein: «Ich bin ein schwuler Mann.»
Mit 83 dreht Norm seinen ersten Pornofilm
Es dauert dann nochmals zwei Jahrzehnte, bis Norm – dessen Lebensgeschichte vor einigen Jahren in einer Doku des britischen Senders Channel 5 nacherzählt worden ist – seine heutige Berufung findet.
Eines Tages hätten ihn seine Mitbewohner gefragt, ob er nicht in einem Porno mitmachen wolle, erinnerte er sich in der TV-Doku. Aus einem beiläufigen Spass wird kurz darauf lustvoller Ernst: «Ich wurde eingeladen und plötzlich war alle Augen auf mich gerichtet.»
Er habe sich gedacht, dass er sowieso gerne Sex habe. «Warum also nicht etwas Aussergewöhnliches daraus machen, statt mich ständig im Schatten zu verstecken?»
«Für Freude und Sex ist man nie zu alt»
Die Erfahrung, als Darsteller bei einem Porno-Dreh dabei zu sein, sei herrlich gewesen, sagt Self im Interview mit der Huffington Post. Die Dreharbeiten hätten sich fast wie ein spirituelles Erlebnis angefühlt.
«Wir waren in einer ländlichen Region und ich war umgeben von anderen Darstellern und einer Crew. Das war einer Gruppe von liebenswürdigen, kompetenten und freundlichen Brüdern, die die gute Botschaft des Heilens durch Lust teilen wollten.»
Seither ist Norm Self in mehreren einschlägigen Szenen zu sehen gewesen. Er habe den Sprung ins Erotik-Geschäft auch deshalb gewagt, um Tabus zu brechen: «Mein Problem mit der Kirche ist, dass Sex selten als fröhlicher Teil des geistlichen Lebens behandelt wird.»
Und weiter: «Für Freude und Sex ist man nie zu alt. Ich denke, es ist schade, dass die Gesellschaft ein sexloses Bild von älteren Menschen hat.»
Als Teilnehmer der sogenannten Body Electric School, die Sexualität und Spiritualität integrieren möchte, will Norm Self heute – neben seiner Tätigkeit als Pornodarsteller – Menschen aller Geschlechter helfen, «die heilende Kraft des Vergnügens zu erforschen».
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