Indische Starköche in der Schweiz «Die Vielfalt hier ist beeindruckend»

Von Franziska Pahle

26.10.2022

In den sozialen Netzwerken begeistern die Inder Vicky Ratnani und Thomas Zacharias ihre kochende Fangemeinde. Nun lud Schweiz Tourismus sie auf eine kulinarische Reise von Zürich bis nach Vals ein.

Von Franziska Pahle

Zwei indische Superstars der Kochszene gaben sich im Oktober die Ehre, die Schweiz im Rahmen des «Veggie Day» zu besuchen. Schweiz Tourismus lud die Social-Media-Stars ein: Vicky Ratnani (rund 380'000 Follower auf Instagram) und Thomas Zacharias (rund 130'000 Follower auf Instagram) ein.

Und die sind begeistert: «Es ist fantastisch hier. Ich liebe den öffentlichen Verkehr, die Sauberkeit und die Pünklichkeit der Schweizer», schwärmt Ratnani im Gespräch mit blue News.

Und auch Zacharias findet: «Der Nahverkehr ist so effizient, die Luft ist so sauber. Es ist so schön hier, sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Die Vielfalt ist beeindruckend.»

Zudem lobt er die Pünktlichkeit: «Die Zeit anderer Leute und das Einhalten von Zeitplänen ist etwas, das wir in Indien nicht genug respektieren, und ich denke, wir können in dieser Hinsicht noch einiges von den Schweizerinnen und Schweizern lernen.»

Die Schweiz hat den besten Käse der Welt

Auch kulinarisch gab es für die Köche einige Überraschungen: «Es ist erstaunlich, dass es so viele vegane Milchalternativen in einem Land gibt, das die beste Milch und den besten Käse hat. Ein ziemliches Paradox», findet Ratnani.

Zacharias war überrascht, dass so viele Einheimische die Idee, mehr vegetarische Lebensmittel in ihre Ernährung einzubauen, ablehnen. «Dabei gibt es so viele qualitativ hochwertige Produkte in diesem Land.»

Gerade in Indien sei die vegetarische Küche enorm wichtig. Die Religion spiele eine grosse Rolle für die Zahl der Vegetarierinnen und Vegetarier, da verschiedene Religionen wie Hinduismus, Jainismus und Buddhismus an die Gewaltlosigkeit und das Nichtverletzen von Tieren glauben.

«Ausserdem können es sich viele Menschen gar nicht leisten, jeden Tag Fleisch zu essen», erklären die Köche. Es sei sehr einfach, vegetarische Gerichte zu finden. «Die meisten indischen Restaurants haben ihre Speisekarte in einen vegetarischen und einen nicht-vegetarischen Teil aufgeteilt.»

Vermicelles überzeugen die indischen Starköche nicht

Die Schweizer Spezialitäten haben Vicky Ratnani und Thomas Zacharias ebenfalls «umgehauen», wie sie sagen. «Raclette, Rösti, Bresaola, Käse wie der Rustico aus Vals, die Bündner Nusstorte, Fondue – alles war fantastisch!» Nur mit Vermicelles konnte sich Zacharias nicht anfreunden.

Dass Indien in der westlichen Kultur immer mehr Einzug erhält und auch auf Streaming-Plattformen wie Netflix vertreten ist, begrüssen die beiden. Indien sei immer Vorbild und Inspiration gewesen, so Ratnani. Als Beispiel nennt er indische CEOs in Top-Unternehmen der Welt, Yoga, Vegetarismus, Massagen, Musik und Meditation.

Indische Küche soll in der Schweiz gefeiert werden

Zacharias ergänzt: «Indien ist ein unglaubliches Land, das auf der Weltbühne nicht die gebührende Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen hat.» Es sei jedoch wichtig, die verschiedenen Aspekte der indischen Kultur genau darzustellen, anstatt weiterhin Stereotypen zu verbreiten.

Am meisten freuen sich die Köche jedoch darüber, dass «die Vielfalt der indischen Küche auch in der Schweiz anerkannt und gefeiert wird».


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