22 Sonntags-Fragen Rolf Schmid: «Bin ich für die Demokratie? Manchmal vielleicht»

Von Bruno Bötschi

12.11.2023

«Für mich gehört der ‹Tatort› zum Sonntag»: Rolf Schmid über ein Ritual, das er jedes Wochenende pflegt.
«Für mich gehört der ‹Tatort› zum Sonntag»: Rolf Schmid über ein Ritual, das er jedes Wochenende pflegt.
Bild: zVg

Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel? Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht? Frühstück im Bett – ja oder nein? Heute stellen wir unsere 22 Sonntags-Fragen Komiker Rolf Schmid.

Von Bruno Bötschi

12.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Komiker Rolf Schmid war ursprünglich Bäcker/Konditor, bevor er ziemlich spontan beschloss, seinen Brotberuf an den Nagel zu hängen.
  • Heute schaut der 64-Jährige auf 25 Jahre erfolgreiche Jahre als Comedian zurück. Mit seinem ersten Buch «I mag eifach nid!», wagt er sich nun nochmals an etwas ganz Neues.
  • In der Rubrik «22 Sonntags-Fragen» verrät der Bünder Komiker, was sein schönster Moment der vergangenen Wochen war und welchen Gegenstand er am Wochenende am meisten braucht.

Jeden Sonntag stellt blue News einem Menschen aus Gesellschaft, Kultur, Sport, Wirtschaft oder Politik 22 Fragen, um zu erfahren, was er am Wochenende tut oder lässt – und was der schönste Moment in den vergangenen Tagen war.

Heutiger Gast ist Komiker Rolf Schmid.

Der 64-jährige Bündner war ursprünglich Bäcker/Konditor mit einer eigenen Firma, 8 Filialen und 30 Angestellten, bevor er mit 36 Jahren und einer Familie mit drei Kindern ziemlich spontan beschloss, seinen Brotberuf an den Nagel zu hängen und die Backstube gegen die Bühne zu tauschen.

Heute schaut Schmid auf 25 Jahre erfolgreiche Jahre als Comedian und ein Dutzend Soloprogramme zurück. Mit seinem ersten Buch «I mag eifach nid!», welches dieser Tage im Wörterseh-Verlag erschienen ist, wagt er sich, unterstützt von seinem Texter Hardy Hemmi, wieder an etwas ganz Neues: In 44 kurzweilig-lustigen Geschichten blickt er auf sein oft ziemlich turbulentes Leben zurück.

1. Rolf Schmid, was bedeutet Wochenende für Sie – in einem Wort?

Arbeit.

2. Was war der schönste Moment in den vergangenen Wochen?

Die Buch-Vernissage und allererste Lesung aus meinen gerade erschienenen Erzählungen «I mag eifach nid!» in einer Buchhandlung in Chur. Es war perfekt und eine ganz neue, tolle Erfahrung für mich.

3. Wenn Sie die Macht hätten zu befehlen, was Ihnen heute richtig scheint, würden Sie es befehlen, gegen den Widerspruch der Mehrheit?

Mit anderen Worten: Bin ich für die Demokratie? – Da kann es für mich nur eine Antwort geben: vielleicht. – Manchmal vielleicht, aber auch nicht.

4. Was steht jeden Samstag auf Ihrem Einkaufszettel?

Das hängt von meiner Frau ab. Aber Naturjoghurt ist eigentlich fast immer drauf.

5. Bei welcher Modedesignerin, bei welchem Modedesigner lassen Sie Ihr Geld?

Ich bin absolut kein Fashion Victim. War ich noch nie. Mein Geld landet eher im Baumarkt. Bei Kärcher, Stihl, Bosch und Hilti. Dafür kann ich mich schon eher begeistern.

6. Mit wem würden Sie gern einmal zu Abend essen? Die Person darf auch bereits tot sein.

Ich würde lieber mit einer lebenden Person zu Abend essen. Ein Toter am Tisch drückt nämlich schon extrem auf die Stimmung. Aber vielleicht geht es nur mir so.

7. Wer ist der beste James-Bond-Darsteller? Und warum?

Alle sagen Sean Connery. Darum sage ich auch: Sean Connery. Obwohl ich Daniel Craig eigentlich wesentlich besser mag. Ich finde ihn ausgesprochen sexy, viel kantiger und zeitgemässer.

8. Welche TV-Serie schauen Sie gerade?

In den linearen Medien schaue ich gerade nix. Auf Netflix waren zuletzt die Serien «White Lotus» und «Lupin» dran.

9. Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?

Das Requiem von Johannes Brahms im Julierturm. Mit Clau Scherrer und dem Ensemble vocal Origen. Absolut genial. Ich war hin und weg.

10. Bei welchem Song lassen Sie sofort alles stehen und liegen und stürmen die Tanzfläche?

«Je t’aime moi non plus» von Jane Birkin und Serge Gainsbourg. Erinnerungen …

11. Wie lange bleiben Sie am Sonntag im Bett, nachdem Sie aufgewacht sind?

Etwa 15 Sekunden. Können aber auch gut und gerne mal 20, 25 werden. Länger aber wirklich nie.

12. Frühstück im Bett – ja oder nein?

Vergiss es!

13. Wann sind Sie zuletzt in ein Gotteshaus gegangen?

Eine meiner Töchter ist Pfarrerin. Aber das war ja nicht die Frage. Also, mein letzter Kirchenbesuch war während meiner Deutschland-Ferien mit dem Camper-Bus, die berühmte Frauenkirche in Dresden. Sehr imposant.

14. Welchen Gegenstand brauchen Sie am Wochenende am meisten?

Den Kochlöffel. Den schwinge ich am Samstag und Sonntag mit Genuss, denn da bin ich zu Hause amigs der unangefochtene Chef de Cuisine.

15. Gibt es ein Ritual, das Sie jeden Sonntag pflegen?

Für mich gehört der «Tatort» zum Sonntag. Nicht weil mich besonders interessiert, wer der Täter war, sondern damit ich am Montag mitreden kann, wenn es sich darum dreht, ob mit dieser Folge schon der Tiefpunkt erreicht war oder ob da noch was geht …

16. Freiburger Fondue Moitié-Moitié oder Tessiner Risotto?

Tessiner Risotto, mit genug Funghi Porcini, ganz ohne Weisswein, mit eher wenig Butter, dafür mit einer extra Portion Parmigiano. Und dazu ein Glas Rotwein. Aber ohne Weisswein, wie gesagt.

17. Das beste Fortbewegungsmittel, das Sie je besessen haben?

Mein Toyota-Bus, den ich mit 24 selbst umgebaut habe, um mit ihm und meiner damaligen Freundin in vier Monaten die Sahara zu durchqueren. Der Bus hat die Reisestrapazen nicht überlebt. Ich schon und habe danach meine Freundin geheiratet, also meine jetzige Frau.

18. Locarno oder Lugano?

Locarno. Aber manchmal auch Lugano. Welches ist jetzt schon wieder das neben Ascona?

19. Wenn Sie das Wort Romandie hören: Woran denken Sie?

Zuerst kommt mir spontan Weisswein in den Sinn. Dann denke ich etwas differenzierter nach – und mir kommt erneut Weisswein in den Sinn! Meine Antwort ist also: Weisswein.

20. Was tun Sie am Wochenende zu wenig?

Nichts. Einfach absolut nichts. Das mache ich viel zu wenig. Weil ich viel zu viel einfach etwas mache. Statt einfach nichts.

21. Welches hartnäckige Gerücht über Sie ist schlichtweg nicht wahr?

Ich wurde zu Beginn meiner Karriere – zu Unrecht, wie ich finde – als «Grobhumoriker» («Tages-Anzeiger») abgestempelt. Inzwischen hat sich, auch wegen des Buches wahrscheinlich, herumgesprochen, dass ich lesen und schreiben kann und mein Humor durchaus auf verschiedenen Ebenen funktioniert: Manchmal sind’s bloss Kalauer, manchmal ist’s aber auch ein bisschen schlauer.

22. Ihr Lieblingswitz?

Meine Frau bat mich, für sie einkaufen zu gehen. Sie sagte: «Kauf eine Packung Milch und wenn sie Avocados haben, kauf sechs.» Kurze Zeit später kam ich mit sechs Packungen Milch nach Hause. Meine Frau fragte: «Warum hast du sechs Packungen Milch gekauft?» Ich antwortete: «Sie hatten Avocados.»

Rolf Schmid füllte den Fragebogen schriftlich aus.


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