Wut auf «Begpacker» Bali geht gegen bettelnde Backpacker vor

tsha

8.7.2019

Sie betteln um Geld für ihre Traumferien: Jetzt wächst der Widerstand gegen wohlhabende Erste-Welt-Touristen, die sich in ärmeren Ländern durchschnorren.

Einmal um die Welt reisen, ohne dabei Geld auszugeben? Immer mehr Rucksackreisende erfüllen sich diesen vermeintlichen Traum – bringen damit aber die einheimische Bevölkerung gegen sich auf. Denn anstatt für ihre Reisekosten zu arbeiten, betteln sie. In Asien hat das Phänomen bereits einen Namen: «begpacker»  – ein Wortspiel aus dem englischen Begriff «to beg» für «betteln» und dem Wort «Backpacker».

In Teilen Asiens regt sich nun Widerstand gegen die Betteltouristen. Schliesslich herrscht in dieser Region zum Teil grosse Armut – viele Menschen sind aufs Betteln angewiesen, um zu überleben. Begpacker sind für sie nicht nur eine Konkurrenz, sondern ein Ärgernis. Denn im Vergleich zu ihren realen Nöten scheinen die Sorgen der Erste-Welt-Touristen gering.

Die indonesische Insel Bali geht nun sogar gegen bettelnde Touristen vor. Der Chef des Einwanderungsamtes, Setyo Budiwardoyo, will Begpacker den jeweilig zuständigen Konsulaten melden, damit die sich um ihre vermeintlich ohne Geld gestrandeten Staatsbürger kümmern. «Wir haben viele Fälle von problematischen Touristen erlebt – meist Australier, Briten oder Russen. Wir sind dazu übergangen, den verantwortlichen Botschaften diese Menschen zu melden, damit sie ihre Urlauber betreuen können», zitiert «Bild» den Chef des Einwanderungsamtes.

Auch online gehen immer mehr Menschen gegen die bettelnden Touristen auf die Barrikaden. So werden auf immer mehr Accounts bei Twitter und Instagram Bilder von Begpackern geteilt – meist gefolgt von empörten Kommentaren. Denn, so der Tenor: Wer sich einen Flug ins Ferienparadies leisten kann, solle vor Ort dann auch genug Geld haben, um sich nicht die Weiterreise erschnorren zu müssen.

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