Weiter Proteste gegen Massentourismus Demonstranten drohen Mallorca-Reisenden mit «heissem Sommer» 

Tausende Menschen demonstrierten am Wochenende gegen Massentourismus auf Mallorca. Weitere Proteste sollen folgen, kündigen die Organisatoren an.

Sven Ziegler

28.5.2024

Sven Ziegler

Zwei Tage nach der Grossdemonstration auf Mallorca, zu der die bislang unbekannte Gruppe «Banc de Temps de Sencelles» aufgerufen hatte, zeigen sich die Organisatoren noch immer beeindruckt vom Erfolg der Veranstaltung.

Javier Barbero, einer der Organisatoren, betonte: «Das ist erst der Anfang.» Er kündigt einen «heissen Sommer» für Touristen an. Man werde so lange weiter auf die Strasse gehen, «bis die Regierung handelt und Massnahmen gegen den Wohnungsnotstand ergreift», wie die «Mallorca Zeitung» schreibt.

Er ist überzeugt, dass der Protest die Regierung zu sofortigen Massnahmen bewegen kann, um einen drohenden «Immobilienkollaps» zu verhindern. Eine der dringendsten Massnahmen sei es, den sozialen Wohnungsbau auf den Inseln zu beschleunigen.

Vorerst keine Mietpreisbremse

Barbero fordert eine Mietpreisbremse für Mallorca. Ministerpräsidentin Marga Prohens (PP) betonte am Wochenende, dass dies derzeit nicht infrage kommt. Barbero kritisierte, dass die Realität weiter geleugnet werde, und drohte, dass die Proteste anhalten werden, bis die Regierung handelt. «Wenn die Realität weiter geleugnet wird und immer noch keine Massnahmen ergriffen werden, werden wir auf die Strasse gehen, bis sie handeln.»

In den letzten Wochen kam es in ganz Spanien, insbesondere auf Mallorca und den Kanarischen Inseln, immer wieder zu Demonstrationen gegen den Massentourismus. Viele Reiseziele im Land kämpfen mit den negativen Folgen des Massentourismus wie Umweltzerstörung, Staus, Wohnungsnot, Überfüllung, Preisanstiegen und Wassermangel sowie der Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung.