Perücke und GiftspritzeArzt will Mann mit gefälschter Coronaimpfung töten
tbz
9.10.2024
Unter falschem Namen und mit Perücke verkleidet verschaffte sich ein britischer Arzt Zugang zum Haus seiner Mutter und versuchte deren Lebensgefährten mit einer als Corona-Impfung getarnten Giftspritze zu ermorden.
tbz
09.10.2024, 08:49
09.10.2024, 08:53
Tobias Benz
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der britische Arzt Thomas Kwan hat sich des versuchten Mordes an Patrick O'Hara, dem 72-jährigen Partner seiner Mutter, schuldig bekannt.
Kwan wollte verhindern, dass O'Hara das Haus seiner Mutter erbt, und gab sich deshalb als Krankenpfleger aus, um ihm unter dem Vorwand einer Covid-19-Booster-Impfung Gift zu injizieren.
O'Hara überlebte den Mordversuch, erlitt jedoch schwere Verletzungen und musste mehrere Wochen auf der Intensivstation behandelt werden.
In einem skurrilen Gerichtsfall hat sich der 53-jährige britische Arzt Thomas Kwan des versuchten Mordes an Patrick O'Hara, dem Partner seiner Mutter, schuldig bekannt. Gemäss dem «Guardian» gab sich Kwan als Krankenpfleger aus und injizierte O'Hara unter dem Vorwand einer Covid-19-Booster-Impfung ein tödliches Gift. Die Tat ereignete sich am 22. Januar in Newcastle, Nordengland.
Um seinen Plan umzusetzen, stieg Kwan unter falschem Namen in einem Hotel ab, benutzte gefälschte Nummernschilder und eine ausgeklügelte Verkleidung, um die Tat durchzuführen. Mit Perücke, langer Jacke, flacher Mütze, OP-Handschuhen, medizinischer Maske und getönter Brille betrat er das Haus und untersuchte O'Hara 45 Minuten lang und mass währenddessen sogar den Blutdruck seiner eigenen Mutter.
O'Hara klagte nach der Injektion über starke Schmerzen, woraufhin Kwan ihn beruhigte, dies sei keine ungewöhnliche Reaktion. Tatsächlich hatte Kwan ihm Iodmethan injiziert, ein hochgefährliches Pestizid. O'Hara erkrankte an einer gefährlichen bakteriellen Infektion und musste mehrere Wochen auf der Intensivstation behandelt werden. Ein Teil seines Arms wurde amputiert, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Der 72-Jährige überlebte den Mordversuch.
Laut Anklage war Kwan besorgt über das Testament seiner Mutter, in dem O'Hara das Haus erben sollte. Laut Staatsanwalt Peter Makepeace war Kwan von Geld besessen und hatte sogar Spyware auf dem Laptop seiner Mutter installiert, um ihre Finanzen zu überwachen.
Die Polizei konnte Kwan anhand von Überwachungskameras identifizieren. Bei einer Durchsuchung seines Hauses fanden die Beamten eine Sammlung von Chemikalien, aus denen Gifte gewonnen werden können. «Das Gewicht der Beweise, mit denen Kwan konfrontiert wurde, war überwältigend, und er hat nun den versuchten Mord zugegeben», heisst es in einem Statement der Polizei von Northumbria.
Die Beamten fanden zudem Hinweise auf zwei weitere Mordpläne, die Kwan ausgearbeitet hatte. Am 17. Oktober soll das Strafmass verkündet werden.