Schwieriger Rettungseinsatz In Not geratener Höhlenforscher 500 Meter näher an Oberfläche gebracht

dpa/AFP

11.9.2023 - 00:00

Screenshot Youtube / News First

Der 40-Jährige wurde von einem weiter unten gelegenen Standort in ein Lager in 700 Metern Tiefe gebracht. Dort soll er sich zunächst ausruhen, bevor die Aktion fortgesetzt wird.

DPA, dpa/AFP

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Gut eine Woche nach Beginn der schwierigen Rettungsaktion ist es den Helfern gelungen, US-Höhlenforscher Mark Dickey auf einer Trage 500 Meter näher an die Oberfläche zu bringen.
  • Der in 1000 Metern Tiefe schwer erkrankte 40-Jährige sei am Sonntag auf einer Tiefe von 500 Metern angekommen, teilte die türkische Höhlenforschungsgesellschaft mit.
  • Die Hälfte des Weges sei damit geschafft, verkündete die Höhlenforschungsgesellschaft im Onlinedienst X.

Rettungsteams haben einen erkrankten US-Forscher, der in der Türkei in einer Höhle festsitzt, am Sonntag aus einer Tiefe von 1040 Metern in ein Lager in 700 Metern Tiefe gebracht. Dort sollte sich der 40-jährige Mark Dickney zunächst ausruhen und weiter behandelt werden, bevor der kräftezehrende Weg nach oben fortgesetzt wird.

Der Forscher erlitt während einer Expedition in der Morca-Höhle im südtürkischen Taurusgebirge eine Magenblutung. Retter aus ganz Europa trafen inzwischen am Eingang der Höhle ein, um die Arbeiten zu unterstützen. Die Route durch den Berg wurde bereits für die Bergung des Forschers vorbereitet: Unter anderem wurden Gänge verbreitert, es wurde für einen möglichen Steinschlag vorgesorgt, Zwischenstationen zur medizinischen Versorgung Dickneys wurden eingerichtet.

Der eigentliche Rettungseinsatz begann am Samstagnachmittag. Das Lager in 700 Metern Tiefe sei am Sonntag um 3.24 Uhr Ortszeit erreicht worden, schrieb der Höhlenforscherverband der Türkei auf X, dem früheren Twitter. Nach türkischen Behördenangaben nahmen 190 Einsatzkräfte aus acht Ländern an der Rettungsaktion teil, 153 von ihnen Such- und Rettungsexperten.

Kaum Platz für die Krankentrage

Der schwierigste Teil der Rettungsaktion bestehe darin, die engen Höhlengänge zu verbreitern, damit die Krankentrage sie passieren könne, erklärte Yusuf Ogrenecek vom Höhlenforscherverband. Je nach Gesundheitszustand Dickey könnte die Aktion bis zu zehn Tage dauern.

Der amerikanische Forscher war auf einer Expedition zur Kartierung des 1276 Meter tiefen Morca-Höhlensystems, als er in etwa 1000 Metern Tiefe in Schwierigkeiten geriet, wie Höhlenforscher Ogrenecek mitteilte. Er erkrankte bereits am 2. September, konnte aber erst am nächsten Morgen Helfer an der Oberfläche kontaktieren. Selbst ein gesunder Mensch braucht für den Aufstieg aus dieser Tiefe 16 Stunden, wie Cenk Yildiz von der Katastrophenschutzbehörde sagte.