Lage eskaliert Frankreich evakuiert Touristen aus Neukaledonien

dpa

25.5.2024 - 12:35

Das neue Symbolbild der zu Frankreich gehörenden Südseeinsel: Dutzende Autos sind im Zuge der Unruhen in Flammen aufgegangen. Macrons Besuch hat die Lage nicht beruhigt. 
Das neue Symbolbild der zu Frankreich gehörenden Südseeinsel: Dutzende Autos sind im Zuge der Unruhen in Flammen aufgegangen. Macrons Besuch hat die Lage nicht beruhigt. 
IMAGO/ABACAPRESS

Frankreich hat wegen der anhaltenden schweren Unruhen in dem Überseegebiet Neukaledonien mit der Evakuierung französischer Touristen begonnen. Sieben Menschen sind bislang getötet worden.

25.5.2024 - 12:35

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Unruhen auf Neukaledonien, der zu Frankreich gehörenden Insel im Süd-Pazifik, halten an.
  • Frankreich lässt nun Tourist*innen mit Militär-Flugzeugen in Sicherheit bringen. Für die zivile Luftfahrt ist Neukaledonien gesperrt.
  • Bislang sind bei den Unruhen sieben Menschen ums Leben gekommen.

Die Unruhen in dem französischen Überseegebiet im Südpazifik halten seit über einer Woche an. Dabei wurden bereits sieben Menschen getötet. Frankreich hat den Ausnahmezustand verhängt und zusätzliche Sicherheitskräfte auf die Inselgruppe entsandt. Auslöser der Ausschreitungen ist eine von Paris geplante Verfassungsänderung, die Tausenden französischstämmigen Bewohnern das Wahlrecht einräumen sollte. 

Unabhängigkeitsbefürworter in dem 270'000 Einwohner zählenden Neukaledonien befürchten jedoch, dass dadurch der Einfluss der ursprünglichen Bevölkerung zurückgedrängt würde. Die indigene Volksgruppe der Kanaken hofft seit langem auf einen eigenen Staat.

Macron schiebt umstrittenes Gesetz auf

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte bei seinem Besuch am Donnerstag in Neukaledonien erklärt, die Reform vorerst zurückhalten zu wollen, bis sich die Lage beruhigt habe und politische Gespräche wieder aufgenommen werden könnten.

Der internationale Flughafen Nouméa-La Tontouta ist seit dem 14. Mai geschlossen, und alle kommerziellen Flüge wurden seitdem annulliert. Australien und Neuseeland hatten bereits Anfang der Woche begonnen, ihre Staatsangehörigen mit Militärflugzeugen auszufliegen. Auch die weiteren Tourist*innen haben in Armee-Maschinen Neukaledonien verlassen, wie «Le Monde» schreibt.

dpa