Italien Hunderte fordern bei Demo Freilassung von Bärin JJ4

dpa/pfi

23.4.2023 - 17:39

Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps bereiten den Transport der Bärin JJ4, die in der Nacht mit Hilfe einer grossen Rohrfalle gefasst wurde, in ein Wildreservat vor.
Mitarbeiter des Trentiner Forstkorps bereiten den Transport der Bärin JJ4, die in der Nacht mit Hilfe einer grossen Rohrfalle gefasst wurde, in ein Wildreservat vor.
Bild: -/Provinzregierung Trentino/dpa

Nach dem Fang von «Problembärin» JJ4 in Norditalien haben vor dem Wildgehege Hunderte Menschen für die Freilassung des Bärenweibchens demonstriert. Bereits am frühen Sonntagnachmittag hatten sich rund 300 Demonstranten vor dem Tierschutzzentrum Casteller eingefunden, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. 

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  • Mehrere hundert Menschen habe in Italien für die Freilassung der Problembärin JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt ist, demonstriert.
  • Auf Plakaten und Spruchbändern forderten sie die vollständige Freilassung aller gefangen gehaltenen Bären.
  • Anfang April ist in Norditalien ein 26-jähriger Jogger von der Bärin tödlich verletzt worden.

Sie demonstrierten demnach für die Freilassung von JJ4, die Anfang April einen Jogger attackiert und getötet hatte, und gegen die Trentiner Provinzregierung unter Maurizio Fugatti, der für die Tötung von aggressiven Bären plädiert.

Verschiedene Tierschutzvereine sowie Privatpersonen, einige gar aus dem Ausland angereist, schlossen sich dem Protest an, hiess es weiter. Wie auf Videos und Fotos zu sehen war, nahmen die Menschen an einem Umzug bis an den Zaun des Geheges teil. Auf Plakaten und Spruchbändern forderten sie die vollständige Freilassung aller gefangen gehaltenen Bären. «Bären sind die Opfer der Provinzregierung» oder «Wer Mütter und Kinder trennt, ist ein Monster» war etwa auf Plakaten zu lesen. JJ4 wurde bei ihrem Fang von ihren drei Jungen getrennt.

Gericht Entscheidet über Gaias Schicksal

JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des 2006 in Bayern getöteten «Problembären» Bruno ist, hatte Anfang April einen 26-jährigen Jogger im Trentino angegriffen und getötet. Fugatti ordnete daraufhin an, das Tier zu erlegen. Nach einer Klage von Tierschützern setzte ein Gericht den Abschussbefehl aus.

Seit dem Fang Mitte April befindet sich die 17-jährige Bärin in dem abgesperrten Wildgehege. Neben JJ4 ist dort ein weiterer Bär, M49. Am 11. Mai ist vor Gericht eine Anhörung zu ihrem Schicksal geplant. In Italien hat sich indes eine hitzige und emotionale Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch entbrannt.