Afghanistan 1500 Tote und Verletzte in einem Monat

SDA

3.8.2019 - 09:52

Nach einem Bombenanschlag auf einen Bus Ende Juli werden die verletzten Passagiere in einem Spital in Herat behandelt. (Archivbild)
Nach einem Bombenanschlag auf einen Bus Ende Juli werden die verletzten Passagiere in einem Spital in Herat behandelt. (Archivbild)
Source: Keystone/EPA/Jalil Rezayee

Die aktuelle Entwicklung des Afghanistankonflikts hat im Juli zu einer dramatischen Erhöhung der Opferzahlen geführt. Mehr als 1500 Zivilisten wurden im vergangenen Monat verwundet oder getötet.

Die Eskalation des Afghanistankonflikts hat im Juli zu einem starken Anstieg der Zahl der zivilen Opfer geführt. Vorläufigen Ergebnissen zufolge wurden mehr als 1500 Zivilisten verwundet oder getötet.

Dies sei die höchste Zahl binnen eines Monats seit Jahresbeginn und auch seit Mai 2017, teilte die Uno-Mission in Afghanistan (Unama) am Samstag mit. Der Anstieg sei vor allem regierungsfeindlichen Kräften zuzurechnen. Die Taliban hätten erheblich mehr militärische Ziele in städtischen Gebieten angegriffen.

«Mit der Intensivierung der Friedensbemühungen in den vergangenen Wochen hat auch der Konflikt vor Ort zugenommen», erklärte der Uno-Sondergesandte für Afghanistan, Tadamichi Yamamoto, den Angaben zufolge. Er forderte die Konfliktparteien auf, die militärische Eskalation zur Verbesserung der Verhandlungsposition in den Friedensgesprächen zu unterlassen.

Eine Eskalation des Konflikts führe nur zu mehr zivilen Opfer, sagte Yamamoto. Nun sei es aber an der Zeit, Zurückhaltung und echten Respekt für das Leben der Zivilbevölkerung zu zeigen.

Die Mitteilung kam wenige Stunden vor Beginn einer möglicherweise entscheidenden USA-Taliban-Gesprächsrunde über Wege zu Frieden in Afghanistan. Seit Juli des Vorjahres sprechen die USA direkt mit Vertretern der radikalislamischen Taliban über eine politische Lösung des fast 18 Jahre dauernden Krieges.

Vor der im Golfemirat Katar beginnenden Runde hatten sich beide Seiten optimistisch gezeigt, demnächst ein Abkommen zu erzielen. Die Gespräche sollen in innerafghanische Friedensgespräche münden.

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