DNA-Spur 21-Jähriger in Deutschland wegen Marinowa-Mord festgenommen

sda/phi

10.10.2018

Mordopfer Wiktorija Marinowa auf einem undatierten Foto.
Mordopfer Wiktorija Marinowa auf einem undatierten Foto.
Keystone

Im Mordfall um die bulgarische TV-Journalistin Wiktorija Marinowa gibt es eine neue Spur. Ein einschlägig bekannter junger Bulgare geht der Polizei nahe Hamburg ins Netz.

Im Fall der getöteten TV-Moderatorin Wiktorija Marinowa ist nach Angaben der bulgarischen Regierung ein Tatverdächtiger in Deutschland gefasst worden. Es handele sich um einen 21-jährigen Mann aus der bulgarischen Stadt Russe, der polizeibekannt sei, sagte der bulgarische Innenminister Mladen Marinow am Mittwoch in Sofia.

Seit dem 8. Oktober gibt es Mahnwachen in der Stadt Russe, in der die Journalistin missbraucht und ermordet wurde.
Seit dem 8. Oktober gibt es Mahnwachen in der Stadt Russe, in der die Journalistin missbraucht und ermordet wurde.
Keystone

Wo in Deutschland der Mann gefasst wurde, sagte der Minister nicht. Der Radiosender «NDR Info» berichtete aber, Beamte aus drei verschiedenen Bundesländern seien an der Verhaftung beteiligt gewesen. Später meldeten die Norddeutschen konkret, der Zugriff sei in Stade nahe Hamburg erfolgt.

Zuvor waren Personen in Bulgarien befragt worden, doch vor der Festnahme am Dienstagabend hiess es noch, es gebe keine konkreten Verdächtigen.

Die Leiche der Moderatorin war am Samstag in einem Park am Donauufer in Russe entdeckt worden. Marinowa war dort joggen gegangen. Der Verdächtige sei über die Donaubrücke von Russe nach Rumänien geflüchtet, sagte Generalstaatsanwalt Sotir Zazarow. Es könne nicht behauptet werden, dass der Mord an Marinowa mit ihrem Beruf in Verbindung stehe.

Marinowa hatte in der letzten Ausgabe ihrer neuen Sendung «Detektor» einen Investigativjournalisten aus Rumänien und einen aus Bulgarien zu Gast. Die beiden recherchieren über einen angeblichen Betrug mit EU-Fördergeldern in Bulgarien.

Blumen am Freiheitsdenkmal in Russe in Bulgarien am 9. Oktober.
Blumen am Freiheitsdenkmal in Russe in Bulgarien am 9. Oktober.
Keystone

Das EU-Betrugsbekämpfungsamt Olaf wertet derzeit die Informationen aus Bulgarien aus. Regierungskreise beeilten sich jedoch zu versichern, die Tat habe nichts mit der Arbeit der Journalistin zu tun.

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