Höchster Stand seit 2008 Abholzung im Amazonas-Regenwald steigt stark an

SDA

19.11.2021 - 02:01

Brasilien hat sich auf der Weltklimakonferenz zu einem Stopp der Regenwald-Abholzung bis zum Jahr 2030 verpflichtet. Derzeit geht sie aber wieder rasant voran. Umweltschützer machen Präsident Bolsonaro dafür verantwortlich. 

Die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat weiter dramatisch zugenommen. Wie die Brasiliens Weltraumbehörde Inpe am Donnerstag unter Berufung auf Satellitenbilder mitteilte, wurde in einem Jahr so viel Regenwald vernichtet wie zuletzt vor 15 Jahren.

Von August 2020 bis Juli 2021 wurden demnach 13'235 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das waren fast 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als ebenfalls ein Rekordwert verzeichnet wurde.

Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung – er gilt als «grüne Lunge» der Erde. Unter dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen. Seit seinem Amtsantritt wurde nun zum dritten Mal in Folge eine Zunahme verzeichnet.

Ein abgeholztes Gebiet des Amazonas: Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro lässt es entgegen seinen Aussagen an der Weltklimakonferenz in Glasgow zu, dass die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes weiter voranschreitet. (Archiv)
Ein abgeholztes Gebiet des Amazonas: Brasiliens Staatspräsident Jair Bolsonaro lässt es entgegen seinen Aussagen an der Weltklimakonferenz in Glasgow zu, dass die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes weiter voranschreitet. (Archiv)
Bild: dpa

Umwelt- und Klimaschützer machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen. Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschliessen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.

Brasiliens Umweltminister Joaquim Leite räumte am Donnerstag ein, die neuen Zahlen stellten «eine Herausforderung» dar. Er kündigte zugleich einen entschiedeneren Kampf gegen Umweltkriminalität an.

An der Weltklimakonferenz in Glasgow hatten sich mehr als hundert Staaten verpflichtet, die Entwaldung bis zum Jahr 2030 zu stoppen, darunter auch Brasilien.