Plötzlicher Zusammenbruch Ägyptens Ex-Präsident Mursi gestorben

SDA

17.6.2019 - 18:44

Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi ist am Montag gestorben. 
Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi ist am Montag gestorben. 
Source: Keystone/Archiv

Ägyptens früherer Präsident Mohammed Mursi ist am Montag gestorben. Wie das Staatsfernsehen meldete, brach Mursi bei einer Gerichtsanhörung zusammen und starb später im Spital.

Mohammed Mursi ist tot. Ägyptischen Medien zufolge starb der frühere Präsident des Landes nach einem Zusammenbruch. Die genaue Todesursache war zunächst unbekannt.

Mursi habe 20 Minuten lang vor dem Richter gesprochen, sagte ein Justizvertreter. Dabei habe er sich sehr aufgeregt und sei in Ohnmacht gefallen. Mursi sei schnell ins Spital gebracht worden, dort aber gestorben.  Er wurde 67 Jahre alt.

Nach Protesten abgesetzt

Der islamistische Politiker hatte 2012 sein Amt als erster demokratisch gewählter Staatschef Ägyptens angetreten. Der Vertreter der heute in Ägypten verbotenen fundamentalistischen Muslimbrüder war aber schon bald mit Massenprotesten konfrontiert und wurde im Juli 2013 vom Militär unter Führung des heutigen Staatschefs Abdel Fattah al-Sisi gestürzt.

Mursi wurde nach seinem Sturz inhaftiert, vor Gericht gestellt und in mehreren Prozessen unter anderem wegen der Tötung von Demonstranten bei Protesten gegen seine Herrschaft und wegen angeblicher Spionage für Katar zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Ein gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde wieder aufgehoben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der enge Beziehungen zu Mursi unterhalten hatte, würdigte ihn als einen «Märtyrer».

Mubaraks Nachfolger

Mursi war als Präsident Langzeitherrscher Husni Mubarak nachgefolgt, der im Februar 2011 nach Massenprotesten abtreten musste. Mursis Präsidentschaft war von Konflikten mit dem Militär, mit der Justiz und mit der Revolutionsjugend gekennzeichnet, die die Revolte gegen Mubarak getragen hatte.

Viele Kritiker warfen Mursi vor, zu konfrontativ regiert zu haben. Vor allem nicht-islamistische Gruppen sahen ihn kritisch und lehnten eine Zusammenarbeit mit ihm ab, obwohl ihn viele 2012 in der Stichwahl um das Präsidentenamt unterstützt hatten.

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