Russland Anklage gegen russischen Journalisten wegen Hochverrats erhoben

SDA

13.7.2020 - 16:19

Iwan Safronow, Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos, steht in einem Gerichtssaal hinter Gittern. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen prominenten Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos wegen Hochverrats festgenommen. Der 30-jährige Safronow habe für die Nato Informationen gesammelt und diese auch übergeben, teilte der FSB in Moskau am Dienstag mit. Foto: Sofia Sandurskaya/Moscow News Agency/AP/dpa
Iwan Safronow, Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos, steht in einem Gerichtssaal hinter Gittern. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat einen prominenten Berater der Raumfahrtbehörde Roskosmos wegen Hochverrats festgenommen. Der 30-jährige Safronow habe für die Nato Informationen gesammelt und diese auch übergeben, teilte der FSB in Moskau am Dienstag mit. Foto: Sofia Sandurskaya/Moscow News Agency/AP/dpa
Source: Keystone/Moscow News Agency/AP/Sofia Sandurskaya

Unter Protest zahlreicher Journalisten ist in Russland der frühere Reporter Iwan Safronow wegen angeblichen Hochverrats angeklagt worden. Das bestätigte sein Anwalt Iwan Pawlow am Montag in Moskau russischen Agenturen.

Es seien bislang keine genauen Angaben und Beweise zu den Anschuldigungen angeführt worden, sagte er. Safronow drohen bei einem Schuldspruch bis zu 20 Jahre Haft. Er wies die Vorwürfe als absurd zurück und betonte, dass er unschuldig sei.

Der 30-jährige Safronow, der früher für die angesehenen Zeitungen «Kommersant» und «Wedomosti» arbeitete, war in der vergangenen Woche festgenommen worden. Angeblich soll er den Ermittlern zufolge für den tschechischen Geheimdienst gearbeitet und vertrauliche Informationen über Waffendeals und Einsätze der russischen Streitkräfte in Afrika und im Nahen Osten weitergegeben haben. Abnehmer der Staatsgeheimnisse sollen die USA gewesen sein.

Die Festnahme sorgte für einen grossen Aufschrei, weil Safronow als kritischer Journalist in Russland bekannt ist. Er schrieb über Skandale in der Rüstungsindustrie. Zuletzt arbeitete er als Berater für die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos.

Vor dem Untersuchungsgefängnis sammelten sich am Montag zahlreiche Journalisten, die aus Solidarität dort Mahnwachen abhielten. Rund ein Dutzend Menschen wurde festgenommen, darunter auch ehemalige Kollegen Safronows. Sie trugen T-Shirts mit der Aufschrift «Freiheit für Safronow».

Zurück zur Startseite