Politik Argentiniens Präsident erneuert Anspruch auf Falklandinseln

SDA

1.4.2022 - 17:46

ARCHIV - Alberto Fernández, Präsident von Argentinien, spricht bei der Präsentation seines Kabinetts. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
ARCHIV - Alberto Fernández, Präsident von Argentinien, spricht bei der Präsentation seines Kabinetts. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
Keystone

Kurz vor dem 40. Jahrestag des Beginns des Falklandkriegs hat der argentinische Präsident Alberto Fernández den Anspruch des südamerikanischen Landes auf das britische Überseegebiet erneuert.

«Wenn eines klar ist, dann dass die Falklandinseln nicht britisch sind», sagte Fernández in einem am Freitag veröffentlichten Interview des spanischsprachigen Dienstes der BBC. «Argentinien steht die vollständige Souveränität über die Falklandinseln zu. Das ist unser Land.» Es war das erste Mal, dass ein argentinischer Staatschef mit einem britischen Medium über die Falklandinseln sprach.

Das Archipel im Südatlantik wird seit 1833 von Grossbritannien regiert. Am 2. April 1982 griffen die argentinischen Streitkräfte die Falklandinseln an. Im gut zweimonatigen Falklandkrieg kamen rund 900 Menschen ums Leben. Grossbritannien konnte die Inseln, die in Argentinien Malvinas heissen, schliesslich zurückerobern. 2013 sprachen sich die Bewohner in einem Referendum mit grosser Mehrheit für den Verbleib bei Grossbritannien aus. Seit der Entdeckung neuer Öl- und Gasvorkommen vor den Falklandinseln ist der Konflikt neu aufgeflammt.

«Unser Anspruch hat nichts mit wirtschaftlichen Fragen zu tun», sagte Fernández im BBC-Interview. «Unser Anspruch gründet sich auf die Erinnerung an unsere Toten, die uns nicht in Frieden leben lässt.» Der Präsident rief die britische Regierung erneut zu Gesprächen über die Inseln auf, wie es von den Vereinten Nationen mehrfach angeregt wurde. Eine geteilte Souveränität für sie lehnte er allerdings ab. «Das wäre, als würde jemand mein Haus besetzen, und ich müsste mit ihm dann über geteilte Rechte über das Haus verhandeln», sagte er. «Wer etwas besetzt, hat keine Rechte. Das ist, was auf den Malvinas passiert.»