Wirbel um Attest Trump soll Brief über hervorragende Gesundheit selbst diktiert haben

dpa

2.5.2018

Der frühere Arzt von Trump krebst zurück: Er habe das Gesundheitszeugnis von Donald Trump nicht selber geschrieben, sondern vom US-Präsidenten Wort für Wort diktiert bekommen.
Der frühere Arzt von Trump krebst zurück: Er habe das Gesundheitszeugnis von Donald Trump nicht selber geschrieben, sondern vom US-Präsidenten Wort für Wort diktiert bekommen.
Foto: Keystone

Donald Trump sei die gesündeste Person, die jemals zum Präsidenten gewählt wird. So ähnlich stand es im Arztzeugnis, dass ihm sein früherer Arzt vor der Wahl ausstellte. Jetzt kommt ans Licht, aus wessen Feder der Brief tatsächlich stammt.

Harold Bornstein, der längjährige Arzt von Donald Trump, hat eine Bescheinigung über dessen angeblich hervorragenden Gesundheitszustand nach eigenen Angaben vom damaligen Bewerber um das US-Präsidentamt diktiert bekommen. Er habe den entsprechenden Brief nicht selbst geschrieben, sagte der Mediziner am Dienstag dem Nachrichtensender CNN. Trump habe ihm das "gesamte Schreiben" diktiert.

In dem im Zuge der Trump-Kampagne im Dezember 2015 veröffentlichten Brief Bornsteins hatte es geheissen, "im Fall der Wahl von Herrn Trump kann ich zweifelsfrei erklären, dass er die gesündeste Person sein wird, die jemals zum Präsidenten gewählt wurde". Monate später hatte der New Yorker Arzt erklärt, er habe den Text in Eile geschrieben, während Trumps Wagen wartete.

Patientenakte entwendet - wegen Haargeheimnis?

In einem anderen Interview mit dem Fernsehsender NBC beschuldigte Bornstein Keith Schiller, den Bodygard des US-Präsidenten, in seine Praxis eingedrungen zu sein und dessen Patientenakte entwedet zu haben. Die "Durchsuchung" seiner Praxis fand demnach am 3. Februar 2017 statt. Sie habe vermutlich etwa eine halbe Stunde gedauert, dabei sei "grosses Chaos" entstanden.

Weiterer Vorwurf Bornsteins: Keith Schiller (links), der Bodyguard des US-Präsidenten, sei in seine Arztpraxis eingedrungen, um die Patientenakte von Donald Trump zu entwenden.
Weiterer Vorwurf Bornsteins: Keith Schiller (links), der Bodyguard des US-Präsidenten, sei in seine Arztpraxis eingedrungen, um die Patientenakte von Donald Trump zu entwenden.
AFP

Die "New York Times" hatte den Arzt damals zwei Tage zuvor damit zitiert, dass er Trump über Jahre ein Haarwuchsmittel verschrieben habe. Er habe die Herausgabe der Akte nicht genehmigt, der Vorgang habe deshalb gegen das Patientenschutzgesetz verstossen, sagte Bornstein. Er selbst habe überdies mit der Information über das Haarwuchsmittel nicht gegen die ärztliche Schweigepflicht verstossen.

Das Weisse Haus bezeichnete den Vorgang indes als "Standard". Es sei ein übliches Verfahren, dass die Patientenakte des Präsidenten in den Besitz der medizinischen Abteilung des Weissen Hauses übergehe, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders. Sie wies den Vorwurf einer "Durchsuchung" zurück.

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