Proteste in Hongkong Ausländische Unis rufen Studenten zurück

AP

13.11.2019

Demonstranten haben sich in Hongkong nahe dem Campus einer Universität versammelt.
Demonstranten haben sich in Hongkong nahe dem Campus einer Universität versammelt.
Bild: Vincent Yu/AP/dpa

In Hongkong haben Demonstranten den dritten Tag in Folge den Zugverkehr unterbrochen, Strassen blockiert und sind durch das zentrale Geschäftsviertel gezogen. Sie bereiten sich auf mögliche Polizeieinsätze vor.

In Hongkong haben Demonstranten den dritten Tag in Folge den Zugverkehr unterbrochen, Strassen blockiert und sind durch das zentrale Geschäftsviertel gezogen. Ausserdem bereiteten sie sich am Mittwoch auf mögliche Polizeieinsätze vor. Viele U-Bahnhöfe und Eisenbahnstationen wurden geschlossen, nachdem Protestierer Steine auf die Gleise geworfen und Waggons demoliert hatten.

Seit fünf Monaten wird in Hongkong für mehr Demokratie und gegen eine verstärkte Einflussnahme der Pekinger Regierung demonstriert. Die Demonstranten fordern auch unabhängige Untersuchungen wegen Vorwürfen der Polizeigewalt. Die Proteste werden jedoch zunehmend gewalttätig und richten sich immer mehr gegen Festlandchina.

Am Mittwoch brachte die Marinepolizei eine Gruppe Studenten aus Festlandchina in Sicherheit. Taiwan arrangierte den Rückflug von 126 Studenten der Chinesischen Universität. Skandinavische Universitäten riefen Studenten auf, ihre Bildungseinrichtungen in Hongkong zu verlassen. Einige Wohnheime seien in Brand gesetzt worden, erklärte die Technische Universität Dänemarks und drängte zur Rückkehr von 36 Studenten. Das Königlich-Schwedische Institut für Technologie empfahl 26 Studenten, Hongkong zu verlassen. Die Norwegerin Elina Neverdal Hjønnevåg sagte dem Sender NRK aus ihrer Heimat, Studenten würden in ein Hotel geschickt.

Viele Studenten an der Chinesischen Universität hatten sich mit Benzinbomben bewaffnet, einige sogar mit Pfeil und Bogen. «Wir müssen unser Haus und unsere Schule schützen», sagte ein Student, der sich X Chan nannte. Er fürchte einen Angriff der Polizei.

Zuletzt hatten Angriffe auf Zweigstellen chinesischer Banken die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Festlandchina veranschaulicht. Am Montag kam es offenbar zu einem Streit um die nationale Identität eines Mannes, der schliesslich mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet wurde.


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