DeutschlandBaerbock kündigt koordinierte G7-Winterhilfe für die Ukraine an
SDA
3.11.2022 - 22:12
Aussenministerin Annalena Baerbock hat zur Winterhilfe für die Ukraine eine koordinierte Aktion der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien angekündigt. «Den gemeinsamen Sanktionen, die wir auf den Weg gebracht haben, denen folgen jetzt die gemeinsamen Winterhilfen von G7-Partnern», sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag zum Auftakt der Beratungen in Münster. Viele andere Länder hätten bereits angekündigt, sich dem anzuschliessen. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt gezielt die Energieinfrastruktur der Ukraine angreifen lassen.
Keystone-SDA
03.11.2022, 22:12
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«Diese Winterhilfe bedeutet auch, dass wir nicht akzeptieren, dass der Frieden und das internationale Recht über den Winter gebrochen werden», betonte Baerbock. «Wir werden nicht hinnehmen, dass der russische Präsident mit seiner Strategie des Brechens der Ukraine erfolgreich ist. Wir werden nicht akzeptieren, dass er darauf hofft, dass der internationale Zusammenhalt gebrochen wird.»
Der G7-Runde gehören auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Grossbritannien an. Deutschland hat bis Jahresende die Präsidentschaft inne.
Baerbock warf Putin vor, noch tiefer in die Unmenschlichkeit zu sinken. Die G7-Runde werde nicht zulassen, dass massenhaft ältere Menschen, Kinder und Jugendliche durch die Methode des Aushungerns und des Erfrierenlassens ums Leben kämen. Deutschland habe zur Stabilisierung des Stromnetzes bereits mehr als 100 Generatoren auf den Weg gebracht. Daneben liefere man Heizgeräte, Pumpen, Wohn- und Sanitärcontainer, Betten, Decken sowie Zelte. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell sagte am Rande des Treffens, Putin sei bereit, das Land im Winter in Dunkelheit zu versetzen, «was ein Kriegsverbrechen ist».
Baerbock: China nicht nur Partner, sondern auch Rivale
Mit Blick auf China, das auch militärisch aggressiver als früher auftritt, sagte Baerbock, man werde darüber sprechen, «wie wir Fehler der Vergangenheit, die wir in der Russlandpolitik hatten, nicht erneut wiederholen». Peking sei nicht nur Partner bei internationalen Fragen, sondern auch Wettbewerber und viel stärker als früher Rivale mit Blick auf das Verständnis von einer internationalen Ordnung. Chinas Präsident Xi Jinping ist gerade erst bei einem Kongress der Kommunistischen Partei in seiner Macht gestärkt worden.
Baerbock kritisiert brutale Gewalt gegen Demonstranten im Iran
Baerbock kritisierte die iranische Regierung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen die systemkritischen Proteste. Damit begründete sie auch die Ausreiseaufforderung für deutsche Staatsbürger. Man erlebe seit Wochen, «mit welcher brutalen Gewalt das iranische Regime gegenüber seinen eigenen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern vorgeht. Wie es auf seine Jugend, auf seine Gesellschaft einprügelt, Menschen dabei zu Tode kommen», sagte sie. Das Thema Iran sollte an diesem Freitag eine grössere Rolle bei dem G7-Treffen spielen.
Die französische Aussenministerin Catherine Colonna drohte angesichts der iranischen Unterstützung für Russland mit weiteren Sanktionen der G7-Staaten. «Wir müssen bereit sein, uns wenn nötig auf neue Sanktionen gegen den Iran zu einigen», sagte sie am Rande des Treffens. Zudem werde man die Niederschlagung friedlicher Proteste kollektiv verurteilen. Man verlange von den iranischen Behörden die Freilassung französischer, europäischer und anderer Staatsbürger, die rechtswidrig inhaftiert seien.
Ministerin: Tagung im «Friedenssaal» verkörpert Rechtsstaatlichkeit
Baerbock betonte, sie habe den Ort des Treffens angesichts seiner Symbolik mit Bedacht ausgewählt. Die Stadt Münster und der Friedenssaal verkörperten das Konzept des Friedens und der Rechtsstaatlichkeit – wie auch das G7-Treffen. In dem Raum wurde 1648 über den Westfälischen Frieden, der den Dreissigjährigen Krieg beendete, verhandelt. «Mit dem Vertrag wurde die Idee der friedlichen Zusammenarbeit von Staaten als souveräne und gleichberechtigte Staaten geboren. Damit wurden die Grundlagen des modernen Völkerrechts geschaffen», sagte sie.
Baerbock nennt US-Partnerschaft Versicherung für Frieden
Bei einem Auftritt mit ihrem US-Kollegen Antony Blinken bezeichnete Baerbock die transatlantische Partnerschaft als Versicherung für Frieden und Demokratie. Hauptaufgabe sei es nun, «eine noch stärkere transatlantische Beziehung für das 21. Jahrhundert aufzubauen». Die aktuellen globalen Herausforderungen könne man nur gemeinsam angehen.
Deutsch-japanische Beratungen über Verteidigungskooperation
Die Aussen- und Verteidigungsminister von Deutschland und Japan einigten sich in einem gesonderten Format darauf, die Verteidigungskooperation zu verstärken. Von japanischer Seite hiess es, beide Länder wollten Verhandlungen über einen Militärpakt beginnen, bei dem es um den Austausch von Versorgungsgütern und logistische Unterstützung geht. Man lehne zudem einseitige Versuche ab, den Status quo im Ost- und Südchinesischen Meer gewaltsam zu ändern, hiess es mit Blick auf China.
Demonstrationen zunächst ohne grosse Zwischenfälle
Mehrere Demonstrationen und Kundgebungen am Rande des G7-Treffens verliefen zunächst ohne grosse Zwischenfälle. «Bisher ist alles friedlich gewesen», sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Nachmittag. Insgesamt waren nach Polizeiangaben bis Samstag 13 Demonstrationen mit mehreren tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern angemeldet.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
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Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
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USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
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