Politik Bericht: Türkei greift Ziele in Nordsyrien an

SDA

20.11.2022 - 01:18

Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, trifft Bundeskanzler Scholz bei einem bilateralen Gespräch beim G20-Gipfel. Foto: Christoph Soeder/dpa
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, trifft Bundeskanzler Scholz bei einem bilateralen Gespräch beim G20-Gipfel. Foto: Christoph Soeder/dpa
Keystone

Die Türkei hat nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kurdische Stellungen in Nordsyrien aus der Luft angegriffen.

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Dabei habe es Verletzte und Tote gegeben, teilte ein Sprecher der Organisation mit. Auch der türkische Nachrichtensender CNN Türk berichtete am Sonntagmorgen von Angriffen unter anderem auf Orte wie Kobane, die bislang fest in der Hand kurdischer Rebellen sind. Auf der Twitter-Seite des türkischen Verteidigungsministeriums hiess es am Abend: «Abrechnungszeit!» Man werde die «Angriffe» rächen. Worauf sich der Tweet bezog, war zunächst nicht klar.

Am vergangenen Sonntag waren bei einem Anschlag in Istanbul 6 Menschen getötet und 31 weitere verletzt worden. Die türkische Regierung macht dafür die syrische Kurdenmiliz YPG verantwortlich, weshalb einige Experten bereits gemutmasst hatten, dass sie dies als Anlass für eine neuerliche Offensive im Nordirak nehmen könnte. Die YPG – als Teil der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) – ist unter anderem in den nun laut Bericht angegriffenen Gebieten präsent.

Im syrischen Staatsfernsehen wurde von türkischen Angriffen auf Stellungen der SDF berichtet, Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einer «türkischen Aggression». SDF-Kommandeur Maslum Abdi berichtete auf Twitter von Bombardierungen.

Die Türkei hat seit 2016 bereits vier Militäroffensiven in Nordsyrien initiiert, die sich unter anderem gegen die YPG richteten. Ankara sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft beide als Terrororganisation. In Nordsyrien hält die Türkei bereits Grenzregionen besetzt und kooperiert dabei mit Rebellengruppen. Der syrische Präsident Baschar al-Assad wird dagegen von Russland unterstützt.