Einsatz in Syrien US-Militär tötet Anführer der Terrormiliz IS

SDA

3.2.2022 - 16:35

Das US-Militär hat nach Angaben des Weissen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Angeblich starben bei der Aktion auch Zivilisten.

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Mehrere Hundert Menschen wurden bei einem schweren Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in den vergangenen Wochen getötet. Nun hat das US-Militär in einer nächtlichen Militäroperation ihren Anführer getötet. Auch Zivilisten kamen ums Leben.

US-Präsident Joe Biden hat betont, er habe bei der Militäroperation gegen den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Zahl ziviler Oper möglichst gering halten wollen. «Ich habe das Verteidigungsministerium angewiesen, alle denkbaren Vorkehrungen zu treffen, um die Zahl der zivilen Opfer zu minimieren», sagte Biden am Donnerstag im Weissen Haus in Washington. «Da wir wussten, dass sich dieser Terrorist bewusst mit Familien, darunter auch Kindern, umgeben hatte, haben wir uns für den Einsatz von Spezialkräften entschieden, was ein viel grösseres Risiko für unsere eigenen Leute bedeutete, als ihn mit einem Luftschlag zu treffen.»

Der IS-Anführer Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi war in der Nacht zu Donnerstag bei einem Einsatz des US-Militärs im Nordwesten Syriens ums Leben gekommen. Biden - als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte - hatte die Operation angeordnet. Der US-Präsident sagte, der Terrorist habe sich angesichts des Vorrückens der Spezialkräfte mit seiner Familie in die Luft gesprengt. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei der Operation insgesamt 13 Menschen getötet, unter ihnen auch vier Kinder.

Biden kündigt Rede an die Nation an

Biden, der auch der Oberkommandeur der US-Streitkräfte ist, erklärte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt. Der Einsatz habe dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient. Dank der Fähigkeiten und des Mutes des US-Militärs sei der IS-Anführer «vom Schlachtfeld» genommen worden. Das Vorgehen habe «die Welt zu einem sichereren Ort gemacht», erklärte der Präsident weiter. 

US-Präsident Joe Biden erklärte, er habe die Operation gegen den IS im Nordwesten Syriens angeordnet. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
US-Präsident Joe Biden erklärte, er habe die Operation gegen den IS im Nordwesten Syriens angeordnet. Foto: Alex Brandon/AP/dpa
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Ein Aktivist in der Region sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der IS-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher des schweren Anschlages auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu sein. Dabei wurden in der Stadt Al-Hassaka Ende Januar mehr als 300 Menschen getötet. Der Angriff galt als der schwerste seit vielen Jahren. Beobachter befürchteten ein Wiedererstarken der Dschihadisten.

Gefechte dauerten angeblich drei Stunden

Anwohner berichteten einem dpa-Fotografen in Syrien am Donnerstag, die Gefechte rund um ein Haus hätten gut drei Stunden lang gedauert. Das Ziel befand sich nur wenige Kilometer vom Ort entfernt, wo US-Spezialkräfte im Herbst 2019 den damaligen IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi bei einem Einsatz getötet hatten.

Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter Führung der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der IS hatte im Sommer 2014 grosse Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf riefen die Dschihadisten ein Kalifat aus, zu dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde die Terrormiliz im März 2019 besiegt. Sie ist jedoch weiter in beiden Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge.

dpa/SDA/uri