Gewalt gegen Migranten Biden empört über berittene US-Grenzschützer

dpa

24.9.2021 - 17:49

Der mexikanisch-amerikanische Grenzübergang bei Del Rio ist zum Hotspot geworden. 
Der mexikanisch-amerikanische Grenzübergang bei Del Rio ist zum Hotspot geworden. 
Julio Cortez/AP/dpa

Berittene Grenzbeamter gehen in der US-Grenzstadt Del Rio gegen Migrant*innen vor: Das versetzt Präsident Joe Biden in Rage – und er kündigt Konsequnzen an.

24.9.2021 - 17:49

«Das ist skandalös. Ich verspreche Ihnen, dass diese Leute dafür bezahlen werden.» Mit diesen Worten kommentierte Joe Biden am Freitag im Weissen Haus die Bilder aus dem texanischen Del Rio, die in den letzten Tagen hohe Wellen geschlagen hatten.

Die Aufnahmen des Einsatzes seien «schrecklich» und beschämend. Was in der Grenzstadt passiert sei, sei «gefährlich» und «falsch» und sende das falsche Signal aus – national wie international.

Fotos und Videos zeigten berittene Beamte des amerikanischen Grenzschutzes dabei, wie sie dort offensichtlich auf aggressive Weise Migranten zusammentrieben. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas erklärte daraufhin, eine Untersuchung der Vorfälle laufe. Auch Biden verwies am Freitag auf diese Untersuchung.

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, hatte am Donnerstag gesagt, auf den Einsatz von Pferden werde bei Grenzschutzpatrouillen in Del Rio vorerst verzichtet.

In der US-Stadt an der Grenze zu Mexiko hatten sich in den vergangenen Tagen Tausende Migranten, überwiegend aus Haiti, versammelt und unter einer Brücke kampiert – mit dem Ziel, in den USA Schutz zu bekommen. Nach Hilferufen des Bürgermeisters begann die US-Regierung damit, Haitianer in ihre Heimat abzuschieben, was angesichts der prekären Lage in dem Karibikstaat auf scharfe Kritik von Menschenrechtsorganisationen stösst. Die Videos und Fotos der berittenen Grenzschutzbeamten gegen die Migranten hatten die US-Regierung zusätzlich in Erklärungsnot gebracht.

dpa