Kritik Biden: Trump hat die USA in ein «Schlachtfeld» verwandelt

afp/twei

2.6.2020

Bild: Keystone

Für den Umgang mit den Anti-Rassismus-Protesten musste US-Präsident Donald Trump bereits viel Kritik einstecken. Nun hat sich auch sein Konkurrent im Präsidentschaftswahlkampf, der Demokrat Joe Biden, zu Wort gemeldet – und kein gutes Haar an Trump gelassen.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat den Umgang von Präsident Donald Trump mit den Anti-Rassismus-Protesten im Land erneut scharf kritisiert. «Donald Trump hat dieses Land in ein Schlachtfeld verwandelt, das von alter Verbitterung und neuen Ängsten getrieben wird», sagte der Ex-Vizepräsident am Dienstag bei einer Ansprache in Philadelphia. «Er denkt, Spaltung hilft ihm.»

«Wir befinden uns in einer Schlacht um die Seele dieser Nation», sagte Biden und wiederholte damit einen seiner Wahlkampfslogans. Der 77-Jährige kritisierte zudem erneut Trumps Besuch einer Kirche in Washington am Montag, die bei Ausschreitungen beschädigt worden war. Die Sicherheitskräfte hatten eine friedliche Protestversammlung vor der nahe des Weissen Hauses gelegenen Kirche gewaltsam aufgelöst, damit der Präsident zu dem Gotteshaus laufen konnte.



Dies zeige, dass es Trump mehr um «Macht als um Prinzipien» gehe, sagte Biden. Der Demokrat verweis zudem auf einen Moment, an dem Trump vor der Kirche eine Bibel in die Höhe hielt. «Ich wünschte, er würde sie ab und zu öffnen, anstelle mit ihr zu wedeln. Wenn er sie öffnen würde, könnte er etwas lernen.»

Biden sagt Rassismus den Kampf an

Für den Fall eines Siegs bei der Präsidentschaftswahl im November kündigte der einstige Stellvertreter von Präsident Barack Obama an, den «systemischen Rassismus» im Land bekämpfen zu wollen. Notwendig sei unter anderem eine Polizeireform.

Kritiker werfen Trump vor, durch seine Äusserungen die Spannungen nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis weiter zu verschärfen. Der Präsident hat wiederholt ein hartes Vorgehen gegen Randalierer gefordert. Bei einer Ansprache im Weissen Haus drohte er am Montag mit einem Einsatz des Militärs. Auf Floyds Tod ging er in seiner Rede kaum ein.



Biden versucht sich als Gegenpol zu Trump zu positionieren. Er beschwört die Einheit des Landes, sucht den Dialog mit Afroamerikanern und zeigt sich emphatisch. Der 77-Jährige hat bei afroamerikanischen Wählern grossen Rückhalt – insbesondere wegen seiner acht Jahre als Vizepräsident Obamas, des ersten schwarzen Präsidenten der US-Geschichte. Umfragen sehen ihn fünf Monate vor der Wahl vor Trump, allerdings sind solche Zahlen nur bedingt aussagekräftig.

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