Bayern Biden und Merkel bei G7-Gipfel und Sicherheitskonferenz

SDA

19.2.2021 - 06:02

ARCHIV - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt den damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv/dpa
ARCHIV - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt den damaligen US-Vizepräsidenten Joe Biden. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv/dpa
Keystone

Einen Monat nach seiner Vereidigung nimmt US-Präsident Joe Biden am Freitag erstmals an einem internationalen Gipfeltreffen teil.

Mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Staats- und Regierungschefs der führenden westlichen Industrienationen berät er in einer G7-Videokonferenz (15.00 Uhr) über die Bekämpfung der Corona-Pandemie. Anschliessend tritt er als erster US-Präsident bei der Münchner Sicherheitskonferenz (16.00 Uhr) auf und wird sich bei der Online-Veranstaltung erstmals seit seinem Amtsantritt direkt an ein europäisches Publikum wenden.

Beim G7-Gipfel wird es vor allem um die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen gehen. Der Gastgeber, Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson, forderte eine Beschleunigung der Produktion von Vakzinen. Es sei eine beispiellose globale Leistung gewesen, innerhalb von rund 300 Tagen einen Corona-Impfstoff zu entwickeln. Ziel sei es, künftig nur noch 100 Tage zu benötigen, teilte die britische Regierung mit.

«Die Entwicklung brauchbarer Coronavirus-Impfstoffe bietet die verlockende Aussicht auf eine Rückkehr zur Normalität, aber wir dürfen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen», sagte Johnson. «Als Staats- und Regierungschefs der G7 müssen wir heute sagen: nie wieder.» Johnson rief die G7 auch auf, ihre finanzielle Unterstützung für die Impf-Initiative Covax zugunsten armer Länder zu erhöhen.

Biden will insgesamt bis zu vier Milliarden US-Dollar dafür bereitstellen. Er werde bei dem Gipfel zunächst zwei Milliarden Dollar zusagen, kündigte das Weisse Haus am Donnerstag (Ortszeit) an. Weitere zwei Milliarden Dollar wolle die US-Regierung über einen Zeitraum von zwei Jahren freigeben, wenn auch andere Geldgeber ihre Zusagen erfüllt hätten.

Der deutsche Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gab als Ziel aus, bis Jahresende mindestens 20 Prozent der Bevölkerung in Entwicklungsländern gegen das Coronavirus zu impfen. «Dazu fehlen im Augenblick insgesamt 27 Milliarden Euro», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. «Das ist inakzeptabel. Eine weltweite Impfkampagne darf nicht am Geld scheitern.» Merkel werde beim Gipfel «eine erhebliche Verstärkung der Mittel» für Covax zusagen.

Neben Biden, Merkel und Johnson sind auch andere Teilnehmer des G7-Gipfels bei der anschliessenden Sicherheitskonferenz dabei: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel. Ausserdem nehmen Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und UN-Generalsekretär António Guterres teil.

Das weltweit bedeutendste Expertentreffen zur Sicherheitspolitik sollte eigentlich drei Tage dauern und im Hotel Bayerischer Hof in München stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie wird daraus nun eine digitale Veranstaltung, zu der sich die Teilnehmer per Video zuschalten. Eine physische Konferenz soll – soweit die Pandemie es zulässt – später im Jahr nachgeholt werden.

Schwerpunkt der Konferenz wird der Neuanfang in den Beziehungen zwischen den USA und ihren europäischen Partnern sein, die unter Bidens Vorgänger Donald Trump auf einen Tiefpunkt abgesackt waren.

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