«Auszeit» für Ex-PräsidentBolsonaro will ein Touristen-Visum für die USA
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31.1.2023
Nach dem Sturm von Bolsonaro-Anhängern auf das brasilianische Parlament wird gegen den Ex-Präsidenten ermittelt. Bolsonaro will seine «Auszeit» in den USA derweil mit einem Touristenvisum verlängern.
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31.01.2023, 09:43
31.01.2023, 10:05
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Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat einen Monat nach dem Ende seiner Amtszeit ein sechsmonatiges US-Visum beantragt. Das bestätigte am Montag die auf Visums-Angelegenheiten spezialisierte US-Anwaltskanzlei AG Immigration.
Der rechtsradikale Politiker ist in seiner Heimat wegen der Erstürmung des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt Brasília durch Bolsonaro-Anhänger im Visier brasilianischer Ermittler.
Bolsonaros Anwalt Felipe Alexandre schrieb in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters, der 67-jährige Ex-Präsident habe den Antrag am vergangenen Freitag gestellt und werde in den USA bleiben, während darüber entschieden werde.
Bolsonaro will «Kopf klar bekommen»
«Er will sich eine Auszeit nehmen, den Kopf klar bekommen und es einige Monate lang geniessen, ein Tourist in den USA zu sein», erklärte Alexandre in der E-Mail. Danach werde Bolsonaro über sein weiteres Vorgehen entscheiden.
Ermittlungen wegen Krawallen in Brasília nun auch gegen Bolsonaro persönlich
Nach der gewaltsamen Erstürmung des Präsidentenpalasts in Brasília wird nun auch gegen Ex-Präsident Jair Bolsonaro persönlich ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Bolsonaro «Anstiftung und geistige Urheberschaft» vor.
14.01.2023
Der abgewählte Bolsonaro war Ende Dezember zum Ablauf seiner Amtszeit in den US-Bundesstaat Florida geflogen, an der Amtseinsetzung seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva nahm er entgegen der Tradition nicht teil. Am 8. Januar stürmten dann Hunderte Bolsonaro-Anhänger in Brasília den Präsidentenpalast, das Kongressgebäude und den Sitz des Obersten Gerichts.
Bislang ist Bolsonaro mit Diplomatenvisum in den USA
Dabei entlud sich ihr Zorn über den Wahlsieg des linksgerichteten Lula, der sich in einer Stichwahl knapp gegen Bolsonaro durchgesetzt hatte und seit Jahresbeginn im Amt ist. Von dem Angriff auf den Präsidentenpalast distanzierte sich Bolsonaro später. Gleichzeitig wies er jede Verantwortung dafür zurück.
US-Parlamentarier riefen Präsident Joe Biden als Reaktion auf die Gewalt in Brasília auf, Bolsonaro sein Visum zu entziehen. Bolsonaro soll sich bislang mit einem Diplomatenvisum in Florida aufhalten, das aber am Dienstag verfällt. Das US-Aussenministerium lehnte unter Verweis auf den Datenschutz eine Auskunft zum aktuellen Stand ab.