Nach der kurzfristigen Absage eines Vergeltungsangriffs hat US-Sicherheitsberater John Bolton den Iran davor gewarnt, die «Besonnenheit» der US-Regierung mit «Schwäche» zu verwechseln.
«Weder der Iran noch irgendein anderer feindlicher Akteur sollten die Vorsicht und Besonnenheit der USA mit Schwäche verwechseln», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump am Sonntag in Jerusalem. Das US-Militär sei «einsatzbereit».
Niemand habe dem Iran eine «Jagdlizenz» für den Nahen Osten ausgestellt, sagte Bolton vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Bolton will in Jerusalem auch seine Amtskollegen aus Israel und Russland, Meir Ben-Schabbat and Nikolai Patruschew, treffen. Die Gespräche seien angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Region noch wichtiger geworden, sagte Bolton.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten am Donnerstag eine US-Aufklärungsdrohne abgeschossen. Teheran erklärte, das unbemannte Fluggerät habe den iranischen Luftraum verletzt. Washington weist diese Darstellung zurück.
US-Präsident Trump hatte zunächst einen militärischen Vergeltungsangriff erwogen, diesen dann aber kurzfristig abgebrochen. Wie US-Medien am Samstag berichteten, wies Trump stattdessen das US-Cyber-Kommando an, zur Vergeltung Cyberattacken gegen den Iran zu starten. Die Cyberangriffe richteten sich demnach gegen iranische Raketenkontrollsysteme und ein Spionagenetzwerk.
Trump kündigte am Samstag zudem neue «bedeutende» Sanktionen gegen den Iran an. Die zusätzlichen Strafmassnahmen sollten ab Montag gelten, schrieb Trump im Onlinedienst Twitter, ohne weitere Details zu Art und Umfang zu nennen.
Bolton sagte dazu, die Sanktionen seien schon seit einigen Wochen in Planung und sollten am Montag öffentlich verkündet werden. «Bleiben Sie dran», fügte er hinzu.
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