BrasilienAbschied von im Amazonas getöteten britischen Journalisten
dpa
27.6.2022 - 06:31
Offenbar Leichname der in Brasilien vermissten Männer gefunden
Im Fall des im Amazonas-Regenwald Brasiliens vermissten britischen Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Experten Bruno Pereira hat die Polizei sterbliche Überreste im Regenwald gefunden. Einer der Verdächtigen hatte gestanden, die Leichen
16.06.2022
Drei Wochen nach seinem Tod im Amazonasgebiet ist der britische Journalist Dom Phillips in seiner Wahlheimat Brasilien beigesetzt worden.
DPA
27.06.2022, 06:31
27.06.2022, 15:13
dpa
Der britische Journalist Dom Phillips, der zusammen mit einem Begleiter im Amazonasgebiet ermordet wurde, ist am Sonntag in Brasilien beigesetzt worden. «Er wurde getötet, weil er der Welt zu sagen versuchte, was mit dem Regenwald und seinen Einwohnern geschah», sagte seine Schwester Sian Phillips vor Journalisten am Rande der Trauerfeier am Sonntag (Ortszeit) in der Stadt Niterói bei Rio de Janeiro.
Phillips und der brasilianische Indigenen-Experte Bruno Pereira waren bei einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens am 5. Juni verschwunden. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre Überreste seien identifiziert worden.
Den Angaben zufolge waren sie erschossen worden. Drei Verdächtige seien festgenommen worden, einer von ihnen habe seine Beteiligung an der Tötung der Männer eingeräumt. Laut Polizei gab es wahrscheinlich keine Auftraggeber. Nach Ansicht des Indigenen-Verbands Apib waren Pereira und Phillips einer mächtigen Verbrechergruppe in die Quere gekommen.
Recherche für Buch über Amazonasgebiet
«Heute wird Dom in dem Land eingeäschert, das er liebte: in seiner Wahlheimat Brasilien», sagte seine brasilianische Ehefrau Assandra Sampaio am Sonntag. Phillips hatte lange in dem südamerikanischen Land gelebt. Er schrieb als freier Journalist unter anderem für die britischen Zeitungen «The Guardian» und «Financial Times» sowie für die US-Zeitungen «Washington Post» und «New York Times». Zuletzt recherchierte er für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets, die starken wirtschaftlichen Interessen an dessen Ausbeutung und verschiedene Entwicklungsmodelle.
Pereira hatte illegale Machenschaften im Javari-Tal für die Behörden dokumentiert. Er hatte bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Brasilien ist eines der gefährlichsten Länder für Umweltschützer.
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