Brasilien Brasilien präsentiert umstrittenes Schutzprogramm für Amazonas-Gebiet

SDA

10.2.2021 - 08:58

Ricardo Salles, Minister für Umwelt von Brasilien, spricht auf einer Veranstaltung im Regierungspalast zum Start des Programms "Adoptieren Sie einen Park". Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Ricardo Salles, Minister für Umwelt von Brasilien, spricht auf einer Veranstaltung im Regierungspalast zum Start des Programms "Adoptieren Sie einen Park". Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Nach heftiger Kritik an ihrer Umwelt- und Klimapolitik hat die brasilianische Regierung das Programm «Adoptiere einen Park» zur Bewahrung von Naturschutzgebieten in Amazonien vorgestellt.

Einzelpersonen oder Firmen können für 50 Reais oder 10 Euro pro Hektar im Jahr die Patenschaft für einen Nationalpark im Amazonas-Gebiet übernehmen, wie aus einer Mitteilung der Regierung am Dienstag (Ortszeit) hervorgeht. Die Grösse der Parks variiert demnach zwischen 2574 und 3 865 172 Hektar. Es ist nur möglich, einen ganzen Nationalpark zu «adoptieren». Als erstes erklärte das französische Unternehmen Carrefour die Absicht, die Patenschaft für das 75 000 Hektar grosse Naturreservat «Reserva Extrativista do Lago do Cuniã» im nördlichen Bundesstaat Rondônia zu übernehmen. Carrefour versucht seit dem gewaltsamen Tod eines Schwarzen in einem Supermarkt in Rio de Janeiro im November, sein Image in Brasilien zu verbessern. «Greenpeace Brasil» kritisierte das Programm als Versuch, die Realität zu verbergen. Die Regierung schiebe die Verantwortung für die Finanzierung eines Teils des Umweltschutzes des Landes den Unternehmen zu. Vize-Präsident Hamilton Mourão, Vorsitzender des Amazonien-Rates, hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, Brasilien würde nach der Pandemie keine Mittel mehr für Ausgaben in Amazonien haben. Greenpeace verwies auf den Amazonien-Fonds, der zu einem kleinen Teil auch von Deutschland finanziert wird und seit Unstimmigkeiten über die Verwendung gelähmt ist.

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