Teure EnergiepreisePlötzlich wollen viele Briten ihre Reptilien loswerden
dpa/amo
10.6.2022
In Grossbritannien steigen die Energiepreise. Das hat nicht nur Folgen für die Briten selbst, sondern auch für Reptilien, die als Haustiere gehalten werden. Immer öfter geben Besitzer ihre Reptilien ab.
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10.06.2022, 15:54
10.06.2022, 16:04
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Schlangen, Echsen und andere Reptilien mögen Wärme. Nur ist Wärme in Grossbritannien gerade sehr teuer. Wegen der steigenden Energiepreise geben immer öfter britische Reptilien-Besitzer ihre Tiere ab.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien bereits mehr Reptilien zur Betreuung überlassen worden als im Gesamtjahr 2021, sagte der Chef des National Centre for Reptile Welfare (NCRW), Chris Newman, der BBC. «Finanzen sind offensichtlich das grösste Problem. Die Leute haben Angst, dass sie es sich nicht mehr leisten können, die Tiere mit Wärme zu versorgen und zu füttern», sagte Newman. Eine NCRW-Studie habe ergeben, dass 80 Prozent derjenigen, die ihre Tiere abgeben, aus «wirtschaftlichen Gründen» handelten.
In Grossbritannien sind die Energiekosten in der Grundversorgung zum 1. April um 54 Prozent gestiegen. Die Erhöhung war bereits vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen worden – im Herbst wird eine weitere drastische Erhöhung erwartet.
Viele Reptilien müssen durchgehend mit energieintensiven Wärmelampen bestrahlt werden. Vor allem die Haltungskosten für Bartagamen sind sehr hoch. Hier habe es einen erheblichen Anstieg gegeben, hiess es vom NRCW mit Sitz im südostenglischen Tonbridge.
In Mittelengland registrierte die Organisation Proteus Reptile Trust ebenfalls deutlich mehr abgegebene Haustiere sowie Tiere, die in Pappschachteln und ausserhalb von Zoofachgeschäften abgestellt wurden. Die Tierschutzorganisation RSPCA befürchtet angesichts der steigenden Energiekosten, dass sich die Lage noch verschlimmert.