Staatsbesuch China und Saudi-Arabien schliessen Milliarden-Geschäfte ab

Beim Treffen von Chinas Präsident Xi Jinping mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wurden Abkommen im Wert von 28 Milliarden Euro unterzeichnet. Es ging dabei auch um Schlüsseltechnologien.

Chinas Präsident Xi Jinping hat am zweiten Tag seines Besuchs in Saudi-Arabien den Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman getroffen. Beide wohnten in der Königsresidenz, dem Jamamah-Palast in Riad, unter anderem der Unterzeichnung eines Energie-Abkommens über Wasserstoff bei, wie die staatliche Nachrichtenagentur Saudi Press Agency (SPA) am Donnerstag berichtete. Insgesamt wurden demnach Abkommen im Wert von umgerechnet rund 28 Milliarden Euro geschlossen.

Wie SPA weiter berichtete, wurde bei dem Treffen auch ein Plan vereinbart, um Saudi-Arabiens ambitionierte wirtschaftliche Reformagenda «Vision 2030» mit Chinas billionenschwerer Infrastrukturinitiative Neue Seidenstrasse «abzustimmen». Die unterzeichneten Verträge betrafen demnach zudem ein petrochemisches Projekt, Wohnungsbau sowie chinesischen Sprachunterricht.

Investitionen in grünen Wasserstoff und Info-Technologie

Chinas Staatschef war am Mittwoch zu einem dreitägigen Besuch in Saudi-Arabien eingetroffen. Saudiarabische und chinesische Unternehmen hatten am Mittwoch laut SPA bereits 34 Investitionsabkommen in den Bereichen grüner Wasserstoff, Informationstechnologie, Transport und Bauwesen unterzeichnet.

Xi traf am Donnerstag auch den 86-jährigen saudiarabischen König Salman. Chinesischen Staatsmedien zufolge unterzeichneten beide ein umfassendes strategisches Partnerschaftsabkommen, das bei Xis letztem Besuch 2016 vereinbart worden war. Beide seien übereingekommen, «alle zwei Jahre abwechselnd ein Treffen der Staatsoberhäupter beider Länder zu veranstalten».

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Der chinesische Präsident traf sich in Riad zudem mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Am Freitag soll Xi an einem Gipfel des sechs Länder umfassenden Golf-Kooperationsrates sowie an Gesprächen mit weiteren führenden Politikern aus anderen Ländern des Nahen Ostens teilnehmen.

Peking will Rohöl-Handel mit Riad ausbauen

China ist Saudi-Arabiens grösster Abnehmer von Rohöl und kauft etwa ein Viertel der Ölexporte des Landes. Die Volksrepublik ist bemüht, ihre durch die Corona-Pandemie geschwächte Wirtschaft anzukurbeln. Saudi-Arabien, seit langem enger Partner der USA, versucht seinerseits, seine wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu anderen Ländern zu vertiefen. Zuletzt hatte es unter anderem bei den Themen Energiepolitik und Menschenrechte zunehmend Spannungen zwischen Riad und Washington gegeben.

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Xi sagte dem staatlichen chinesischen Fernsehsender CCTV zufolge, China sehe Saudi-Arabien als «wichtige Kraft in einer multipolaren Welt und misst der Entwicklung einer umfassenden strategischen Partnerschaft hohe Bedeutung zu». Peking sei bereit, seinen Rohöl-Handel mit Riad auszubauen und Saudi-Arabien zur Liste von Zielländern für chinesische Touristen zuzufügen.

Das Weisse Haus warnte mit Blick auf Xis Besuch in Saudi-Arabien am Mittwoch vor dem «Einfluss, den China auf der ganzen Welt auszubauen versucht». Pekings Ziele seien «nicht förderlich für die Erhaltung der auf internationalen Regeln basierenden Ordnung».