0 oder 19 Tote? Corona-Impftote sorgen für Widersprüche bei Behörden

SDA/amo

23.4.2023 - 13:06

Ein Mitarbeiter des Impfzentrums impft eine Frau im Dezember 2021 im Walk-In Impfzentrum in Bern. 
Ein Mitarbeiter des Impfzentrums impft eine Frau im Dezember 2021 im Walk-In Impfzentrum in Bern. 
Keystone/Peter Klaunzer

Schweizer Behörden widersprechen sich bei den möglichen Todesfolgen von Corona-Impfungen. Das Bundesamt für Statistik spricht von 19 Impftoten. Laut Swissmedic gibt es dagegen keinen erwiesenen Todesfall. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Montag gab das Bundesamt für Statistik bekannt, dass im Jahr 2021 19 Personen an den Folgen einer Corona-Impfung verstorben sind. 
  • Dem widerspricht die Arzneimittelbehörde Swissmedic.
  • Es gäbe im Zusammenhang mit der Covid-Impfung keine erwiesenen Todesfälle, so Swissmedic. 
  • Swissmedic will nun erneut über die Bücher und nach einem möglichen kausalen Zusammenhang suchen. 

In der Schweiz lösen Zahlen zu Corona-Impftoten bei Behörden Widersprüche aus. Das Bundesamt für Statistik spricht von 19 Toten im Zusammenhang mit der Covid-Impfung im Jahr 2021. Swissmedic dagegen sagt, dass es bisher keinen erwiesenen Todesfall gegeben habe. 

Bei der vertieften Analyse der Fälle habe es auf Basis der vorliegenden Daten trotz einer zeitlichen Assoziation andere mögliche oder wahrscheinlichere Ursachen gegeben, die das Ereignis erklären könnten, teilte ein Swissmedic-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntag zu einem Bericht des Schweizer Fernsehens SRF mit.

An der Einschätzung der Arzneiaufsicht änderte sich demnach seit Ende Februar nichts, auch nachdem das Bundesamt für Statistik (BFS) am vergangenen Montag für 2021 19 Todesfälle als Folge der Impfung ausgewiesen hatte.

Die Behörde Swissmedic, die die Impfstoffe gegen Covid-19 geprüft und zugelassen hat, prüfte insgesamt 236 schwerwiegenden Fälle von Verdachtsmeldungen, in denen über einen Todesfall in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Covid-19-Impfung berichtet wurde. Die Verstorbenen waren im Durchschnitt 78,3 Jahre alt.

Swissmedic will erneut über die Bücher

«Swissmedic sucht nach einem möglichen kausalen Zusammenhang. Und für dieses Ziel fordern wir alle verfügbaren Unterlagen ein», sagte Christoph Küng, Abteilungsleiter Arzneimittelsicherheit bei Swissmedic, dem Sender SRF. So werde beispielsweise auch die Krankengeschichte der verstorbenen Person untersucht. «Wir haben oft Rückfragen an den Hausarzt, an den Arzt. Wir gehen in die Fachliteratur. Wir sprechen uns international ab.»

Die Statistiker des Bundes dagegen führen die Informationen der Totenscheine auf. Diese werden vor Ort und zeitnah durch Ärztinnen und Ärzte bei den Verstorbenen ausgestellt.

Die Bundesbehörden hätten die Ärzte in allen Fällen kontaktiert und es sei eine Bestätigung eingeholt worden, dass es sich bei der Todesursache nicht um eine Begleitursache handelte, sondern als Todesursache die Covid-19-Impfung bestätigt worden sei, sagte BFS-Epidemiologe Rolf Weitkunat.

Das Bundesamt für Statistik hatte am Montag mitgeteilt, dass 2021 19 Menschen an unerwünschten Nebenwirkungen von Covid-19-Impfstoffen gestorben seien. Knapp 6 Millionen Personen wurden 2021 in der Schweiz mit einem Covid-19-Impfstoff geimpft. Gemäss BFS starben 2021 5957 in der Schweiz wohnhafte Personen an der Krankheit.