PolitikDargebotene Hand: Drastische Zunahme beim Thema Suizid
om, sda
8.9.2022 - 10:57
Die Dargebotene Hand ist im dritten Jahr der Covid-19-Pandemie auf ihrer Notfallnummer 143 überdurchschnittlich oft mit dem Thema Suizid konfrontiert. In den ersten acht Monaten 2022 stiegen die Anfragen zu dem Thema um 38 Prozent verglichen mit 2019 vor der Pandemie.
om, sda
08.09.2022, 10:57
SDA
Gegenüber der Zeit bis Ende August 2021 stieg die Zahl der Suizid-Erwähnungen um sieben Prozent, wie der Dachverband für konfessionsneutrale Notfall-Beratung am Donnerstag mitteilte. Insbesondere bei den Minderjährigen registriert die Telefonnummer 143 grosses Leiden. Die Anrufe stellten nur die Spitze des Eisbergs dar, schrieb die Dargebotene Hand im Hinblick auf den Weltsuizidpräventionstag vom Samstag.
Anders als die geäusserten Suizidgedanken sanken andere Themen wieder auf Werte wie vor der Pandemie zurück. Konkret kam das Thema Suizid 2022 bisher 17 mal am Tag zur Sprache. In der Vergleichsperiode 2019 war das 13 Mal der Fall.
Analysen 2021 zeigten, dass Minderjährige deutlich häufiger mit Tabu-Themen wie Suizidalität, Gewalt und Sexualität konfrontiert waren als andere Altersgruppen. Bei männlichen Teenagern lag die Suizidalität an dritter Stelle der angesprochenen Themen, bei weiblichen auf Platz sieben.
Nach Angaben der Dargebotenen Hand ist die Altersgruppe der Teenager bei den Anrufen bei 143 untervertreten. Die Not, welche diese Gruppe zum Telefonhörer greifen lasse, könne damit nur erahnt werden.
Die Organisation betreibt Suizidprävention, indem sie Menschen, die Verzweiflung, Sorgen oder Beziehungsstress mit jemandem teilen möchten, ein offenes Ohr bietet. Emphatische Kompetenz und die Bereitschaft über Suizidgedanken zu sprechen, seien wichtiger denn je und könnten einen relevanten Beitrag zur Prävention leisten, schrieb das Hilfswerk.
Die Dargebotene Hand ist ein Zusammenschluss von zwölf lokal und regional verankerten, unabhängigen Organisationen unter einem gesamtschweizerischen Dachverband. Sie ist offen für alle Menschen, unabhängig von Religion, Kultur und Herkunft.
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